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A u d i o s k r i p t Stefan Geiger 14.
Stefan II - Gruppe Begegnungen Bad Dürkheim aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben
von Christine Fuchs Seid gegrüßt, liebste Freunde, hier in
dieser kleinen Runde! Ihr seid hier
in dieser Dimension von Raum und Zeit, in dieser Dimension der Polaritäten,
der Gegensätzlichkeiten, in dieser Dimension von Ich und Du, ihr seid
hier voneinander getrennte Wesen. Ihr erlebt euch selbst als getrennte
Wesen, das heißt, wenn ihr zu euch 'Ich' sagt, meint ihr euren Körper,
meint ihr das Bewußtsein, durch das ihr euch empfindet und durch das
ihr euch erlebt. Diese T r e n n u n g , die ihr erlebt, besteht zwischen
euch und all dem, was ihr als 'nicht-euch' betrachtet. Nun wißt ihr,
daß es seid langer Zeit Menschen gibt, die sagen: 'Im Grunde ist alles
eins, alles gehört zusammen und alles ist miteinander verbunden.'
Und trotzdem könnt ihr dies nicht einfach erfahren, sondern euer alltägliches
Dasein, euer alltägliches Gewahrsein beinhaltet immer das Gefühl,
daß ihr getrennt seid von eurer Umgebung. Ihr seid euer Körper, euer
Geist, das, als das ihr euch empfindet, und z.B. eine andere Person
ist eine andere Person, die ihr als Gegenüber wahrnehmt. Ein Baum
ist ein Baum, den ihr als etwas anderes, als 'nicht-euch' wahrnehmt. Diese Trennung
hat einen spielerischen, einen experimentellen Charakter, das heißt,
ihr mit eurem Bewußtsein experimentiert auf diese Weise mit dieser
höchst individuellen Haltung und mit dieser höchst individuellen Sichtweise
von euch selbst und all dem was ist. Wenn man jedoch
sein Potential, seine Kräfte, seine Liebe, seine Ganzheit und seine
Göttlichkeit entwickeln möchte, ist es wichtig, über diese Individualität
als solches hinauszugehen und sich als B e s t a n d t e i l d e s G
a n z e n zu begreifen und
auch die Dinge, die einem begegnen, als Teil von sich erleben zu können.
Um zu einem solchen Erleben, zu einem solchen Bewußtsein zu gelangen,
gibt es verschiedene Wege. Der eine, könnte
man sagen, ist ein i n n e
r e r W e g , bei dem ein Mensch
in Entspannung geht und sich innerlich darauf konzentriert, daß er
verbunden ist mit all dem was ist. Indem er sich bewußt darauf fokussiert,
kann eine solche Einheit in einer Entspannung oder Meditation erfahren
werden. Ein anderer Weg
ist ein d i r e k t e r W e g , indem man ganz direkt das Gegenüber
aufsucht, das heißt z.B. einem anderen Menschen, einem Gegenstand,
einem Baum oder einem Tier begegnet, sich auf ihn einläßt. Allem kann
man begegnen und mit seinem Gegenüber in Kontakt, treten. Über diesen
Austausch hat man die Möglichkeit in dem Bewußtsein, daß alles, was
einem begegnet, ein Teil von einem ist, mehr von sich selbst zu begreifen
und zu erfahren. Damit wird die Ganzheit des eigenen Wesens und die
Ganzheit des eigenen Daseins erlebbar und bewußt gemacht. Das, was
man als andersartig erlebt, wird als Erfahrung integriert. Dazu gehören
z.B. Ideen und Verhaltensweisen, die einem vielleicht gefallen und
die man selbst ausprobieren möchte. Oder es entwickelt
sich einfach durch das Anschauen und Wahrnehmen das Gefühl
der Verbundenheit, der Einheit mit dem Gegenüber. Damit vervollkommnet
man seine eigene Ganzheit in der Begegnung und im Kontakt mit dem
Außen. Und dazu wollen
wir jetzt eine kleine Übung machen. Ü
b u n g Wir möchten euch
bitten, ein paarmal tief einzuatmen, euch bequem hinzusetzen, euch
gegebenenfalls zu strecken und den Körper etwas durchzubewegen! Bleibt für einen
Moment einfach bei eurem Atem! Achtet darauf, wie der Atem durch die
Nase hinein- und wieder hinauszieht! Geht dort ganz hin mit eurer
Aufmerksamkeit! Verbindet euch
ganz mit diesem Gefühl in der Nase, mit dem Strömen des Atems! Bleibt dabei
mit eurer Aufmerksamkeit! Erlebt das Strömen des Atems ganz intensiv! Achtet darauf,
wie der Atem von sich aus gerne fließen möchte, ob er mal mehr, mal
weniger tief fließen möchte! Nun möchten wir
euch bitten, in eurer Vergangenheit zu schauen, welcher Kontakt, welche
Begegnung mit welchen Menschen für euch wichtig war oder wichtig ist,
je nachdem. Erinnert euch an eine Begegnung mit einem Menschen, die
für euch von Bedeutung ist oder war! Dann versucht diese Bedeutung
zu erleben! Nehmt wahr, was
euch dieser Kontakt bedeutet hat, was euch dieses Gegenüber wert ist,
was es euch gegeben hat, wie euch der Kontakt oder die Begegnung bereichert
hat, belebt hat! Geht jetzt zu
einem anderen Kontakt, einer anderen Begegnung, vielleicht weiter
zurück in eurer Vergangenheit! Welcher Mensch war da wichtig für euch,
wer hat da eine Bedeutung? Und versucht diese Bedeutung, diese Bereicherung,
die ihr durch den Austausch erfahren habt, zu erfühlen und noch einmal
zu erleben! Dies kann auf emotionaler, geistiger, intellektueller
oder auch körperlicher Ebene stattgefunden haben. Erinnert euch
an die Gefühle, die dabei waren! Laßt diese lebendig werden! Dann möchten
wir euch bitten, noch zu einem anderen Kontakt zu gehen, vielleicht
noch weiter zurück in der Vergangenheit, zu einer Begegnung mit einem
Menschen, die wiederum für euch von Bedeutung war, die euch berührt
und bewegt hat! Schaut, fühlt da wieder genau hin, intensiv! Spürt,
erlebt das noch einmal und versucht die Bereicherung zu erleben, die
ihr in diesem Kontakt erfahren habt! Und jetzt kommt
bitte aus der Vergangenheit wieder hierher! Laßt eure Augen geschlossen!
Nehmt aber wieder euren Körper wahr, jetzt! Nehmt wahr, wie der Atem
durch eure Nase in den Körper fließt! Seid ganz hier und jetzt in
diesem Raum, in dieser Zeit jetzt! Erinnert euch
jetzt noch einmal an die Kontakte, an die Begegnungen, an die Bedeutungen,
die sie für euch gehabt haben! Dann fragt euch,
was wünscht ihr euch jetzt mit anderen Menschen? Welche Art von Kontakt,
welche Art von Begegnung, von Zusammentreffen mit einem anderen Menschen
würde euch bereichern? Was wünscht ihr euch? Wie könnte eine Begegnung
aussehen, die euch erfüllt? Welche Qualitäten sollte sie haben? Spürt
dahin! Probiert es im Geiste aus! Laßt dieses innere
Bild konkret werden! Spielt und baut diese Begegnung aus! Wohin könnte
sie sich entwickeln? Entscheidet euch,
dieses Bild in euch zu tragen! Entscheidet euch dafür, das Wissen
in euch zu tragen, daß euch Begegnungen, Berührungen, Kontakte bereichern
können! Entscheidet euch,
das Wissen in euch zu tragen, daß Begegnungen und Kontakt und besonders
der intensive Kontakt zu anderen Menschen euch ganz werden lassen. Entscheidet euch,
von jetzt ab offener auf andere Menschen zuzugehen, in dem Bewußtsein,
daß sie euch zu eurer Ganzheit führen können, wenn ihr offen seid
für Begegnungen, Kontakte und für einen intensiven Austausch! Wisset, wenn
ihr ein Bild, eine Vorstellung davon in euch tragt, was für einen
Austausch ihr euch wünscht, was zu euch paßt an Begegnung, an Kontakten,
was euch bereichert, wenn ihr dieses Bild in euch tragt und in euch
formt, dann werdet ihr einen Menschen mit diesen Qualitäten treffen! Das ist das Ende
dieser Übung. Wir werden euch bitten, nachher noch einmal untereinander
in Kontakt zu gehen und möchten jetzt aber die Möglichkeit zu fragen
geben. F
r a g e n Teilnehmer: Ich habe eine
Frage zum Integrieren: Wenn ich einem Menschen begegne, der gewisse
Eigenschaften hat, wo ich sagen würde, diese Eigenschaften möchte
ich nicht haben, wie geht man da vor mit dem Integrieren? Wie ist
das gemeint? Stefan II: Nun, die Eigenschaft, die du nicht haben
möchtest, mußt du nicht integrieren, die kannst du bei dem anderen
Menschen lassen. Du kannst eine innerliche Distanz dazu aufrecht erhalten
und wissen, daß da ein Mensch ist, der so oder so ist, und daß du
diese Qualitäten aber nicht leben mußt. Dies ist eine
Möglichkeit, dies anzuschauen. Wenn ein anderer Mensch Qualitäten
hat, die dir nicht gefallen oder die dich abstoßen, dann macht es
Sinn, sich diese Qualitäten genau anzusehen und zu versuchen herauszufinden,
was mir da mißfällt. Manchmal haben andere Menschen Qualitäten, die
man in sich nicht zum Tragen kommen läßt. Manchmal haben sie Kräfte,
die man auch besitzt, aber die man in sich unterdrückt. Wenn man nun
diese Kräfte, die man in sich unterdrückt, bei anderen Menschen lebendig
sprudeln sieht, dann ist das manchmal beängstigend. Es stößt einen
ab, es berührt unangenehm, oder es macht vielleicht angst, weil der
andere Mensch etwas zeigt, das man auch hat, aber an sich nicht sehen
möchte. Wenn dich die
Qualität eines anderen Menschen nicht berührt, weil sie dich nicht
interessiert, weil es etwas ist, was dir egal ist, dann gibt es keinen
Grund es zu integrieren und sich dafür zu interessieren. Wenn dich
aber die Qualität eines anderen Menschen in irgendeiner Weise berührt,
egal ob angenehm oder unangenehm oder gar extrem unangenehm, dann
hat es etwas mit dir zu tun, denn sonst würde es dich nicht berühren.
Macht das so einen Sinn für dich? Ja! Gut! Teilnehmer: Ich möchte fragen
zu diesem: 'Alles ist mit allem verbunden!' Das habe ich schon so
oft gehört, und ich habe auch schon Erfahrung in dieser Hinsicht gehabt,
und trotzdem ist es für mich sehr schwer vorstellbar. Als du jetzt
anfingst zu sprechen, war das erste Bild so etwa von einem Pilz, der
von einem Myzel aus wächst, und da gibt es ganz viele Pilze, die von
demselben Myzel aus wachsen. Wenn die Pilze sich nur von oberhalb
der Erde sehen, dann sind sie alle verschieden, getrennte Pilze, aber
unterirdisch sind sie verbunden. Aber dann kamen mir Zweifel. So ist
es ja sicherlich nicht mit dem Verbundensein. Das ist dann eine Verbindung
von einer höheren Ebene, von einem gemeinsamen Ursprung aus, was vielleicht
doch wieder passen könnte. Vielleicht kannst du auf irgendeine Weise
mit einem Bild das besser erläutern, wie man sich das vorstellen kann.
Ist es eine Verbindung, weil es einfach Menschen sind und weil es
hier in meiner Realität existiert, oder ist es, weil ich es eigentlich
alles mit meiner Vorstellung geschaffen habe? Ich habe einfach Schwierigkeiten. Stefan II: Nun, was ihr wahrnehmt, sind körperlich
getrennte Dinge, körperlich voneinander getrennte Menschen. Wenn du
einen Menschen dadurch begreifst, daß du seinen Körper wahrnimmst
und siehst seinen Körper und deinen Körper, dann nimmst du wahr, daß
ihr nicht verbunden seid. Dasselbe gilt für alle Dinge und alle Menschen.
Wenn du die materielle, körperliche Ebene betrachtest, wirst du immer
das Nicht-Verbunden-Sein wahrnehmen. Wenn du aber
die geistige Ebene betrachtest, siehst du, daß der Mensch nicht wirklich
auf seinen Körper begrenzt ist, sondern daß das Bewußtsein des Menschen
mühelos in Sekundenschnelle um den ganzen Planeten eilen und sich
überallhin ausdehnen kann. Jeder Mensch kann dies. Jeder kann praktisch
gleichzeitig an allen Orten dieses Planeten sein und sein Bewußtsein
soweit ausdehnen und tut dies auch. So kann er vom anderen Ende der
Erde Informationen und Gedanken aufnehmen, z.B. von Verwandten und
Bekannten in einem anderen Kontinent. Falls du z.B.
an einen Strand denkst, wo du einmal im Urlaub warst, solltest du
wissen, daß ein Teil deines Bewußtseins sofort dorthin wandert, um
mit diesem Strand in Verbindung zu treten. Wenn du dann betrachtest,
daß jeder Mensch diese Qualitäten besitzt und über diese Verbindungen
ständig unbewußt Energien und Informationen ausgetauscht werden, wenn
du dir das vor Augen hältst, dann wird es verständlich, warum es stimmt
zu sagen, die Menschen sind alle miteinander verbunden. Sie bilden
ein großes Ganzes, weil alles miteinander verwoben, verbunden ist,
und ständig werden Informationen ausgetauscht wie in einem großen
Organismus. Ein Gedanke von dir kann ganz schnell von vielen anderen
Menschen aufgefangen werden. Es gibt z.B.
so etwas wie Zeitqualität, gesellschaftliche, politische Zeitqualität,
die dadurch entsteht, daß Menschen ihre Gesellschaft, ihr Umfeld,
ihr politisches Zusammenleben auf eine bestimmte Art und Weise erleben
und sich in einer bestimmten Art und Weise darüber Gedanken machen.
Diese Gedanken verbinden sich untereinander. Sie formen z.B. etwas
Neues. Kein Gedanke bleibt bei sich oder bleibt bei dem Menschen,
der ihn denkt, sondern zieht aus und wandert um die Erde und sucht
Gleichgesinnte und verbindet sich auf diese Art und Weise. Genau dasselbe
passiert auch in Bezug auf Tiere, auf Pflanzen und auf Gegenstände,
sogar auf Mineralien. Steine z.B. nehmen wahr, was energetisch um
sie herum passiert. Sie sind nicht getrennt von dem Geschehen, sondern
sie sind verbunden. Wenn du so schaust, kannst du vielleicht eine
Ahnung davon bekommen, daß einfach alles auf geistiger, energetischer
Ebene miteinander in Verbindung steht und ein großes Ganzes bildet. Das klang jetzt am Anfang so, als ob die Verbindung über das
Bewußtsein geschieht, also das gilt natürlich auch für Mineralien,
so wie ich Bewußtsein verstehe. Wir meinen nicht
nur das bewußte Sein, das bewußte Denken, sondern auch das, was ihr
das Unbewußte nennt auf energetischer Ebene. Gut, ja! Mit dem Bewußtsein kriege ich Schwierigkeiten, und
das Unterbewußte ist für mich auch ein Teil des Bewußtseins, so wie
ich jetzt Bewußtsein gemeint habe, weil ja dann diese Verbindung nur
in der Polarität möglich ist, und ich denke die Verbindung geht noch
darüber hinaus in andere Bereiche, in nicht polare Bereiche hinein. Wie meinst du
diese Frage? Zunächst, wenn ich von Bewußtsein rede und das Unbewußte, das
Unterbewußte, wenn ich es so bezeichne, kann ich dann wie Bewußtsein
eigentlich auch handhaben, das ist mir nur nicht bewußt, aber es hat
die gleiche Qualität, ist jederzeit auch irgendwie abrufbar mit entsprechenden
Techniken, dann wäre ja, - Bewußtsein existiert nur in der Polarität
- die Verbindung nur in der Polarität da. Da wir aber alle aus einem
nicht polaren Bereich kommen, von dem ich natürlich wenig Vorstellung
habe, wie er ist, dann müßte ja über diesen nicht polaren Bereich
auch eine Verbindung sein. Du kannst diese
Verbindung energetisch nennen, wenn dir das lieber ist, wobei diese
energetische Verbindung auch immer eine Qualität von Bewußtsein besitzt,
vielleicht in anderer Weise, wie das in der Polarität normalerweise
zu finden ist. Ja! Es gibt auch
verschiedene Sorten von Bewußtsein, und es gibt durchaus auch Bewußtsein
in den nicht polaren Bereichen. Die Frage ist, wie nennt man das dann.
Du kannst es dann Wissen nennen, du kannst es Identität nennen, wie
auch immer. Ja, das kann ich mir gut vorstellen, das kenne ich! Dieses
Wissen ist dann allen gemeinsam. Dieses Wissen
ist, wenn du so willst, eine Information, die einfach da ist, und
über gewisse Kanäle, über Informationswege können Informationen ausgetauscht
werden, wird sozusagen die Ganzheit hergestellt. Dies ist nicht einfach
zu beschreiben hier in der Polarität. Einheit oder Ganzheit beinhaltet
immer eine extreme Verbindung. Sie kann auf verschiedene Weise hergestellt
werden. Auch eure materielle Welt ist miteinander verbunden. Die Trennung,
die ihr wahrnehmt, ist im Grunde eine optische Täuschung, denn alle
Atome durchdringen sich ständig. Auch materielle Partikel durchdringen
sich und sind nicht in der Weise getrennt, wie ihr das seht. Sie sind
auch nicht in der Weise fest oder geschlossen, wie ihr das mit euren
Augen wahrnehmt, sondern sie sind durchaus durchdringbar von anderen
Atomen und materiellen Partikeln, und das findet auch ständig statt,
so daß auch auf dieser materiellen und materiell energetischen Ebene
ein ständiger Austausch und ein ständiger Informationsfluß stattfindet,
der diese Einheit herstellt oder der Folge dieser Einheit ist. Die
Trennung, die ihr wahrnehmt, ist nur eine Art und Weise, die Dinge
zu sehen, eine spezielle Sichtweise. Ergibt das einen Sinn? Ja, das ergibt einen Sinn! Es ist einfach
alles miteinander verbunden, nur die Art und Weise euch selbst wahrzunehmen
und die Art und Weise, wie ihr das andere wahrnehmt, läßt euch diese
Trennung empfinden. Ich habe so das Gefühl, daß z.B. die Entstehung der Sprache
überhaupt erst möglich ist durch diese Trennung. Die Sprache ist
eine Folge dieser Trennung. Der Ursprung der Trennung, wenn man so
will, ist das Ichbewußtsein. Es ist die Identität, das Bewußtsein,
das ein Mensch mitbringt und hier auf natürliche Weise entwickelt
aufgrund der Struktur des Bewußtseins, das diese Trennung, wenn man
so möchte, eingebaut hat, um diese Individualität, wie ihr sie erlebt,
zu ermöglichen. Ohne das individuelle menschliche Bewußtsein wäre
das Erleben der Individualität, so wie ihr das kennt, nicht möglich.
Sprache ist dahingehend nur eine Form der Kommunikation zwischen Individuen,
die als Bedürfnis entstanden ist, diese verloren gegangene Verbindung
auf diese Weise wieder herzustellen. Teilnehmer: Ich habe noch
eine Frage: Wenn ich an
jemand Bestimmten denke, und ich unterhalte mich dann mit ihm gedanklich,
müßte eigentlich doch schon so eine Art Austausch da sein? Stefan II: Ja, ganz genau! Wie kommt das dann aber, daß derjenige, wenn wir uns treffen,
nichts davon weiß? Wenn du so willst,
hast du nicht mit dem bewußten Teil von ihm kommuniziert. Aha, wie mache ich das denn jetzt? Nun, die Gedanken,
die du hattest, erreichen ihn auf jeden Fall. Die Frage ist nur, kann
sein Wachbewußtes das wahrnehmen. Liegt das dann an mir? Du meinst, ob
es an dir liegt, wie er das wahrnimmt? Ja, ob ich dann irgend etwas anders machen muß, an mir verändern
muß? Ich weiß nicht genau, ob ich irgend etwas tun muß. Nein, du kannst
da nichts tun. Wie sehr Menschen auf telepathischer Ebene miteinander
kommunizieren können, hängt davon ab, wie sehr sie diese Fähigkeiten
entwickelt haben, wie sehr sie offen dafür sind. Du für dich kannst
diese Fähigkeiten trainieren. Du kannst für dich entscheiden, mehr
und feiner wahrzunehmen, z.B. wenn Menschen an dich denken. Wenn da z.B.
eine Beziehung ist, ein Mensch ist, der dich sehr interessiert und
du dich mehr und mehr mit diesem Menschen verbunden fühlst und innerlich
diese Verbindung in dir trägst und davon überzeugt bist, daß da eine
Verbindung ist, und dich z.B. hinsetzt, um zu spüren, wie es diesem
Menschen geht. Das Spüren, wie
es dem Menschen geht, ist einfacher als seine Gedanken aufzufangen.
Das heißt, es ist, wenn du das lernen möchtest, ein einfacherer Schritt,
ein erster Schritt, wahrzunehmen, wie es jemandem geht. Was fühlt
er im Moment? Das ist etwas, das du üben kannst, wenn du das möchtest.
Du verbindest dich innerlich mit einem Menschen, öffnest dich und
versuchst wahrzunehmen. Dies kann auch eine anderer Mensch tun. Wichtig dafür
ist, daß du eine sensible Wahrnehmung hast bzw. entwickelst. Das heißt
auch, daß du für dich selbst im Kontakt mit dir selbst eine sensible
tiefe und feine Wahrnehmung entwickelst, so daß du die feinen Signale
deines Körpers z.B. wahrnehmen kannst, die feinen Signale deiner Gefühle,
die feinen Signale deiner Psyche wahrnehmen kannst. Das wiederum
bedeutet, daß du in der Lage bist, dich zu entspannen und daß du in
der Lage bist, entspannt zu sein. Je mehr Konflikt ein Mensch in sich
trägt und je mehr er angespannt ist, desto weniger ist er meistens
in der Lage, Dinge wahrzunehmen, weil die eigenen Energien so viel
Tumult machen, daß man andere feinere Energien nicht wahrnehmen kann. Ich habe manchmal den Eindruck, wenn ich male und ich denke
gerade an irgend jemanden, oder jemand war zu Besuch bei mir und ist
gegangen, und ich fange dann an zu malen, daß ich dann ein Bild male,
wo ich den Eindruck habe, das hat mit demjenigen zu tun, an den ich
gerade gedacht habe, oder der jetzt gerade bei mir war und weggegangen
ist, aber ich kann das noch nicht so richtig, wie soll ich das sagen,
aufschlüsseln. Ich bin auch schon hingegangen und habe mir einfach
überlegt, wenn ich für jemanden ein Bild gemalt habe, was für den
jetzt gerade wichtig wäre oder was ich jetzt malen könnte, was dem
gut täte oder so in dieser Form. Und dann kam halt irgend etwas. Was
kann ich da machen, um sicherer darin zu werden? Wenn du sicherer
werden möchtest, kannst du dies üben. Du kannst z.B. versuchen zu
spüren, wie es einem Menschen geht und ihn dann fragen, ob das, was
du wahrgenommen hast, stimmt. Du kannst versuchen still zu werden
und einen Menschen ganz einfach zu betrachten und wahrzunehmen. Wenn
du tief innen drin das Bedürfnis hast, Menschen besser zu verstehen,
besser zu erfühlen, und dies einfach immer wieder tust, dann wird
sich diese Fähigkeit verbessern. Auch, wenn man Irrtümer macht oder manchmal etwas falsch interpretiert,
macht nichts, dann wird es einfach vielleicht klarer. Wenn du dich
nicht entmutigen läßt dadurch, wenn du zu dir sagst, ich bin am Lernen,
ich lerne das und ich darf Fehler machen, dann ist das in Ordnung.
Es ist völlig in Ordnung, Fehler zu machen. An diesen Fehlern kannst
du vielleicht lernen, z.B. deine Gefühle von den Gefühlen des anderen
zu trennen. Im Moment ist
es oft so, daß das, was du empfindest, zwar etwas mit dem anderen
Menschen zu tun hat, aber oftmals ist es auch deine Reaktion auf den
anderen Menschen. Das bedeutet, wenn du einen anderen Menschen möglichst
exakt wahrnehmen möchtest, dann ist es wichtig, selbst innerlich still
zu werden und aus den eigenen Mustern auszusteigen, speziell aus den
eigenen Mustern, die auf andere Menschen zwangsläufig reagieren. Wenn du immer
sehr stark auf andere Menschen reagierst, wird es dir sehr schwer
fallen, andere Menschen wirklich wahrzunehmen. Was du wahrnimmst ist
die Mischung aus beidem, die Mischung aus deinen Reaktionen und das,
was von den anderen tatsächlich kommt. Ja, das ist schwierig auseinanderzuhalten. Wie lernt man so
etwas? Einfach, indem man es immer wieder probiert? Nun, ein Aspekt,
den du lernen kannst, ist still zu werden. Etwas, das du lernen kannst,
ist dich selbst zu begreifen, dein eigenes Reagieren zu begreifen,
dein System, das reagiert, zu begreifen und verstehen zu lernen, zu
wissen, was ist meine Reaktion, einfach, weil du dich kennst. Du kannst
z.B. an jemand denken und in dich hineinspüren, was die Vorstellung
eines anderen Menschen in dir erzeugt. Du stellst dir vor, du würdest
ihm begegnen und achtest darauf, was passiert in dir, wenn du ihm
begegnest. Und damit kannst du wahrnehmen, was deines ist. Du kannst dich
dann auch fragen, warum reagierst du so auf ihn. Womit hat das zu
tun? Eine möglichst reine Wahrnehmung findet dann statt, wenn du nicht
mehr reagierst, wenn du einfach still sein kannst und den anderen
wahrnehmen kannst, dann kannst du das aufnehmen, was vom anderen kommt.
Das ist Übungssache, und dafür gibt es auch Menschen, bei denen du
so etwas lernen kannst, wenn du möchtest. Ja, das wäre schon interessant, schon wichtig, glaube ich auch.
Also ich empfinde es jetzt so. Danke schön! Damit wollen
wir uns zurückziehen und euch aber vorschlagen, daß ihr nachher noch
während der Musik in Kontakt geht miteinander und euch, wenn ihr das
wollt, über diesen Kontakt austauscht.
Und damit wünschen wir euch noch einen schönen Abend . |
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