A u d i o s k r i p t

 

 

 

 

Stefan Geiger

 

 

 

20. Stefan II - Gruppe

 

 

 

Innere Kinder

 

 

Seid gegrüßt, liebste Freunde, hier in dieser trauten Runde!

 

In eurem Dasein, jetzt und hier, könnt ihr euch begreifen als Kinder, als Kinder schon deswegen, weil ihr im Wachsen begriffen seid, als Kinder auch deswegen, weil man sagen kann, daß es etwas gibt, wo ihr her kommt, und daß es auch so etwas gibt wie Eltern. Wir meinen nicht die physischen, sondern die seelischen Eltern. Ihr seid ein  K i n d  e u r e r  S e e l e  und werdet von ihr versorgt, bekommt von ihr Energien, Kräfte, Gedanken, die ihr hier zur freien Verfügung habt.

 

Eure Seele wiederum ist ebenfalls ein Kind von dem, was man als Überseele bezeichnen könnte. Und diese Überseele ist ein Kind von etwas noch Höherem. So könnt ihr euch begreifen als ein Wesen, das wächst, das versorgt, das auch beschützt wird und ein Zuhause hat. Ihr kennt dieses Wesen im Moment nicht bzw. seid euch dessen nicht bewußt.

 

Nun, ihr als Wesen wiederum, kann man sagen, habt auch Kinder. Wir meinen nicht die physischen Kinder, sondern die  i n n e r e n  K i n d e r , das, was ihr gebärt, das, was ihr als Mensch zum Vorschein bringt. Dies sind innere Kinder in euch, die ihr geboren habt, die lebendig sind. Ihr versorgt sie wiederum als deren Eltern. Diese inneren Kinder können so sein wie physische Kinder. Sie sind lebendig, wachsen, haben vielleicht Streit.

 

Ein solches inneres Kind kann ärgerlich, leicht und freudig, verspielt, aber auch zurückgezogen sein. Ein solches inneres Kind lebt von euch und lebt mit euch. Es ist ein Teil, ein  A s p e k t  von euch. Ihr könnt euch über diese Anteile, über diese inneren Energien zum Ausdruck bringen.

 

Ihr könnt diesen inneren Kindern Raum geben in euch. Ihr könnt ihnen auch keinen Raum geben. Ihr könnt diese inneren Kinder lieben, aber ihr könnt sie auch ablehnen, weil sie euch nicht gefallen oder weil es Kinder sind, die sich sehr viel Raum nehmen. Ihr könnt sie ablehnen, weil sie vielleicht dominant oder langweilig sind, weil sie ein Verhalten an den Tag legen, das euch nicht gefällt.

 

Wenn ihr  g u t e  E l t e r n  seid, dann kümmert ihr euch um eure Kinder. Wenn ihr als Gesamtpersönlichkeit wachsen und kreativ sein wollt, wenn ihr euer ganzes Potential zum Ausdruck bringen wollt, dann ist es wichtig, daß ihr eure inneren Kinder kennt, daß ihr wißt, was für Gestalten, was für Wesen in euch am Wachsen sind. Es macht Sinn, daß ihr wißt, was diese Teile brauchen, was ihnen gut tut. Es hilft euch, wenn ihr wahrnehmt, daß da Kinder in euch sind, die einander nicht mögen, weil ein Kind zum Beispiel gerne lernt und stolz auf sich ist und ein anderes Kind zum Beispiel traurig, müde und lustlos ist.

 

So kann es sein, daß das stolze Kind das traurige Kind nicht leiden kann, weil es immer so lahm ist. Es macht Sinn, dort mehr hinzuschauen, wo eurer Kinder in euch leben, sie genau zu studieren und kennenzulernen, um jedem einzelnen Kind das geben zu können, was es braucht. Es ist wichtig,  s i c h  u m  j e d e s  e i n z e l n e  K i n d  z u  s o r g e n  und zu kümmern, um zu verstehen, an welchem Punkt in seiner Entwicklung es ist. Es ist dann leichter zu begreifen, warum ein Teil traurig ist, warum ein Teil nicht mehr leben möchte, warum er die Nase voll hat, weil das Leben seiner Meinung nach so schwierig ist.

 

Weiter habt ihr die Möglichkeit, euch an den fröhlichen, glücklichen Kindern zu erfreuen und euch mit ihrer Freude zu verbinden, eins zu werden und sie als Teil von euch zu begreifen. Ihr habt die Möglichkeit, jedes Kind da zu berühren, ihm dort zu begegnen, wo es sich gerade befindet und es dort auf seinem Weg zu begleiten, ihm weiter zu helfen und ihm Anstöße zu geben.

 

All das geschieht, um letztendlich euch als Gesamtwesen möglichst vielfältig, möglichst kreativ auf den verschiedenen Ebenen wachsen und entwickeln zu lassen, die Vielfalt in euch mit all den verschiedenen Ausdrucksmöglichkeiten zu pflegen und euch tatsächlich als Schöpfer zu begreifen. Ihr seid  S c h ö p f e r  e u r e r  e i g e n e n  I n n e n w e l t , Schöpfer eurer eigenen inneren Kinder, Schöpfer eurer eigenen inneren Anteile. Aus diesem Begreifen heraus könnt ihr den Akt des Schöpfens, des Kreierens, des Erschaffens bewußt vollziehen. Denn wie heißt es so schön: Der Mensch ist Abbild Gottes.

 

Er ist ebenfalls Schöpfer. Ihr seid schöpfende Wesen. Ihr erschafft nicht nur das Außen, sondern auch das Innen. Ihr seid in der Tat  v e r a n t w o r t l i c h  für das, was in euch geschieht. Ihr seid verantwortlich für jeden inneren Teil, der in euch wohnt, für jedes innere Kind.

 

Das ist, wenn man so möchte, eure Aufgabe. Es ist euer Weg, ganz bewußt zu verstehen, daß ihr erschaffende, schöpfende kreative Wesen seid und die Möglichkeit habt, innere Kinder, innere Gestalten zu erschaffen und wachsen zu lassen. Diese inneren Gestalten machen sich vielleicht in eurer Entwicklung irgendwann einmal selbständig und schlagen eigene Wege ein aus dem heraus, wie sie bei euch gewachsen sind, beginnen vielleicht ein eigenes irdisches Leben und setzen wiederum Kinder in die Welt.

 

So seht euch in dem Rahmen dieses großes Schöpfungsaktes hier in dieser menschlichen Dimension. Ihr seid geboren worden physisch und psychisch, ihr seid gewachsen und ihr gebärt Leben, neue Identitäten, neue Gestalten und letztendlich auch neue Menschen.

 

Wir wollen jetzt mit euch dazu eine Übung machen, bei der ihr die Möglichkeit habt, etwas mehr eure inneren Kinder, eure inneren Gestalten kennenzulernen.

 

 

 

 

 

Ü b u n g

 

Macht es euch dafür ganz bequem! Setzt euch entspannt hin! Räkelt euch, gähnt! Streckt euch ein wenig, so daß der Körper das bekommt, was er braucht, was ihm gut tut!

 

Streckt euch, gähnt, räkelt euch! Stöhnt vielleicht ein wenig! Laßt es euch gut gehen!

 

Nehmt eine ganz angenehme Haltung ein und schließt dann die Augen! Atmet zwei-, dreimal tief ein und laßt all das, was da möglicherweise an Schwerem in euch ist, mit dem Ausatmen heraus, so daß ihr frei seid für diese Übung!

 

Bleibt noch einen Moment bei eurem Atem! Nehmt den Atem wahr als Fluß von Energie und nehmt wahr, wie ihr mit dem Einatmen Energie in euch hineinzieht und mit dem Ausatmen wieder herauslaßt.

 

Laßt zu, wie ihr dabei ruhig werdet, wie ihr euch dabei entspannt! Laßt zu, wie sich euer Körper entspannt, während eure Aufmerksamkeit bei eurem Atem ist!

 

Laßt den Atem einfach fließen, so wie er jetzt fließen möchte, ganz von selbst, begleitet ihn einfach mit eurer Aufmerksamkeit und laßt zu, wie sich euer Körper dabei mehr und mehr entspannt!

 

Laßt einfach geschehen! Nehmt wahr, wie tief der Atem gehen möchte und begleitet ihn dann genauso tief, so daß sich euer Körper ganz angenehm entspannen kann!

 

Laßt zu, wie sich die Muskeln, die Nerven entspannen, während ihr atmet! Wenn ihr wollt, könnt ihr auch in eine bestimmte Körperstelle hineinatmen, um dafür zu sorgen, daß auch sie sich entspannt.

 

Laßt geschehen! Der Körper weiß, wie tief er atmen möchte!

 

 

Wir machen diese Übung, damit ihr mit euren inneren Kindern mehr in Kontakt kommt! Ihr könnt diese inneren Kinder wahrnehmen als Gestalten vor euch stehend, als Gesichter, oder ihr könnt sie auch in euch spüren, euch wie sie erleben, wie es auch immer stimmig für euch ist.

 

Ihr könnt euch vorstellen, es wären in euch eine ganze Reihe von Kindern wie ein Kindergarten, die alle ganz verschiedene Charaktere, ein eigenes Bewußtsein und Eigenleben haben, die verschieden alt sind und an ganz verschiedenen Stellen in ihrer Entwicklung stehen.

 

Erinnert euch an eine Situation, als ihr besonders  f r ö h l i c h , besonders spielerisch wart in eurer Kindheit! Erinnert euch, was für ein Kind ihr gewesen seid und wie schön und fröhlich ihr als fröhliches Kind gewesen seid! Fühlt euch fröhlich! Geht hinein in diese Energie! Laßt sie jetzt da sein! Erlaubt euch, euch wie ein fröhliches Kind zu fühlen!

 

Seht euch vielleicht spielen, euch bewegen! Nehmt das wahr! Fühlt euch so! Erinnert euch und erlebt die Fröhlichkeit, die Leichtigkeit, die ein Kind haben kann!

 

Dann verabschiedet euch langsam von diesem fröhlichen Kind! Atmet dazu tief ein und laßt diese Energie des Fröhlichseins los!

 

 

Wendet euch einem inneren Kind zu, das  ä r g e r l i c h  ist! Laßt diesen Ärger jetzt auftauchen! Spürt das Ärgerlichsein in Verbundenheit mit der Kindheit!

 

Erlebt die Wut und den Zorn! Erlebt dies jetzt! Geht da hinein! Fühlt diesen Ärger! Laßt euch darauf ein, ärgerlich zu sein! Seht vielleicht vor euch das ärgerliche Kind, das schimpft und auf den Boden stampft!

 

Schaut euch dieses Kind an und fragt euch, was es gemein mit euch hat! Wenn ihr es vor euch seht, was glaubt ihr, braucht dieses Kind? Seht es vor euch und spürt jetzt, was dieses Kind braucht!  Gebt dem Kind das, was es braucht, was es sich wünscht, so daß es von seinem Ärger ablassen kann! Schaut, was stimmig ist!

 

Verabschiedet euch jetzt allmählich von diesem Kind! Verabschiedet euch von dieser Energie! Atmet tief ein und laßt das hinter euch!

 

 

Nehmt jetzt Kontakt auf mit einem Teil von euch, der sich  s c h u l d i g  fühlt, einem Teil in euch, der eine Schuld mit sich trägt, der nicht frei ist! Und schaut diesen Teil in euch an!

 

Dies muß kein Kind sein, er kann durchaus älter oder erwachsen sein. Schaut euch diesen Teil an! Fühlt euch schuldig, wenn das für euch stimmt! Fühlt die Schuld in euch!

 

Seht, welche Körperhaltung dieser schuldige Teil hat, wie sein Gesicht aussieht! Nehmt wahr, wie er sich fühlt! Schaut ihn euch genau an!

 

Versucht ihn zu verstehen! Versteht, warum dieser Teil die Schuld trägt und was das für eine Schuld ist!

 

Spürt, was dieser Teil brauchen könnte! Was würde ihm gut tun? Ist da etwas, das ihr ihm gerne mitteilen wollt? Gibt es einen Weg heraus aus diesem Schuldigsein? Schaut, wie ihr diesem Teil helfen, wie ihr ihn unterstützen könnt! Sprecht mit ihm, wenn euch danach ist. Gebt ihm das, was ihm hilft! Zeigt ihm eure Liebe, euer Verständnis!

 

Dann allmählich verabschiedet euch auch von diesem Teil! Nehmt einen tiefen Atemzug und laßt diese Energie hinter euch! Wenn ihr wollt, bewegt etwas euren Körper, um die Gefühle loszulassen!

 

 

Setzt euch wieder angenehm hin! Atmet tief durch, wenn euch danach ist und dann schaut euch noch einen Teil an, einen Teil eurer Wahl!

 

Wählt euch einen Teil aus, zum Beispiel mit einem Thema, das euch gerade beschäftigt, vielleicht einen Teil, der erfolgreich sein möchte oder einen Teil, der gerade ein Problem zu lösen hat, wie auch immer!

 

Sucht euch einen Teil aus in euch, den ihr kennt oder besser kennenlernen wollt! Dann fühlt diesen Teil!

 

Seht ihn vor euch, sein Gesicht, seine Körperhaltung! Wie sieht er aus, dieser Teil von euch? Wie fühlt er sich? Wie fühlt ihr euch, wenn dieser Teil da ist?

 

Wenn ihr ihn vor euch seht, schaut, was dieser Teil, dieses Wesen, das in euch lebt, braucht, was ihm gut tun würde! Sprecht mit ihm! Fragt ihn, was er sich wünscht! Unterstützt ihn! Gebt ihm das, was ihm hilft!

 

 

Dann ganz allmählich verabschiedet euch von diesem Teil! Laßt die Energie los, die damit verbunden ist! Nehmt einen tiefen Atemzug! Bewegt euren Körper! Räkelt euch! Spürt, was euer Körper braucht im Moment, was ihm gut tut!

 

 

Fühlt euch als ein Wesen, vielleicht eine Mutter oder ein Vater, das ganz viele Kinder, ganz viele verschiedene Anteile in sich trägt! Nehmt eine liebevolle Haltung ein! Seht diese eure Kinder, eure Anteile aus eurem Herzen heraus als Teile, denen ihr zum Wachsen, zum Entwickeln Raum gebt, durch die ihr lebendig seid und durch die ihr euch ausdrückt!

 

Seht, das jeder Teil seinen Charakter, sein eigenes Muster, eigene Gefühle hat! Wißt, daß ihr euch in der gerade geübten Weise um diese Anteile in euch kümmern, sie verstehen, ihnen helfen könnt!

Ihr könnt auch zwei Anteile, die einen Konflikt haben, miteinander reden lassen. Ihr lernt euch dadurch sehr gut kennen, versteht euch mehr, und es gelingt euch, euch tatsächlich als Schöpfer und auch als übergeordnet zu begreifen, denn ihr seid nicht die Anteile. Ihr könnt sie leben lassen. Ihr könnt sie sich ausdrücken lassen durch euch hindurch. Aber ihr selbst seid mehr.

 

Das ist das Ende dieser Übung.

 

 

 

Da diese Abende etwas zu tun haben mit Selbstausdruck von dem, was in euch ist, gibt es nachher noch eine Übung, in der es darum geht, solchen Teilen einen Ausdruck zu verleihen. Wir möchten jetzt an dieser Stelle noch die Möglichkeit geben, Fragen zu diesem Thema zu stellen.

 

 

 

 

 

F r a g e n

 

Teilnehmer: Wir haben uns eben diese Anteile mehr oder weniger als Gefühlskinder oder Eigenschaften vorgestellt, die wir, glaube ich, in unterschiedlichem Maße auch wieder mehr oder weniger alle in uns haben. Ich könnte mir auch eine andere Klassifizierung vorstellen gemäß unserer Fähigkeiten, unserer ganz spezifischen Fähigkeiten, oder Rollen könnte man auch sagen, zum Beispiel der Wissenschaftler, der Philosoph, der Lehrer, der Magier usw., da gibt es ja noch einige. Kann man das auch unter diesem Aspekt betrachten?

 

Stefan II: Durchaus! Dies ist auch eine Möglichkeit, sein Innenleben kennenzulernen. So wie ihr den Anteilen in euch Namen geben könnt, könnt ihr auch schauen, ob da Teile in euch sind, die zu einem solchen allgemeinen Begriff wie gerade genannt passen, zum Beispiel die Frau in euch, der Mann in euch.

 

Auch diese Anteile könnt ihr anschauen, mit diesen Anteilen könnt ihr in einen Dialog gehen, um sie zu fördern. Solche allgemeingültigen Teile haben einen Vorteil, denn man hat eine Vorstellung davon, was zum Beispiel ein Magier ist. Das ist der Vorteil.

 

Wenn ihr den gerade geübten Weg wählt, dann könnt ihr auswählen, was für euch stimmt nach eurem Innenleben. Ihr könnt schauen, was sind da für Gestalten in mir. Ist da zum Beispiel eine alte Frau in mir, die sterben möchte, oder ein alter Mann. Ihr könnt schauen, wenn ihr ein Thema habt, mit dem ihr euch auseinandersetzt, was für ein Teil ist das in euch. Wie sieht dieser Teil aus? Welche Gestalt hat er, welchen Körper? So könnt ihr auf mehr individuelle Weise einen Teil in euch kennenlernen. Beide Wege sind möglich, beide sind hilfreich.

Teilnehmer: Wenn wir noch einmal die emotionalen Anteile nehmen, was bedeutet dann Heilung? Wie können wir uns heilen? Ist es, indem wir diesen Teilen Liebe geben zum Beispiel oder fragen, was sie brauchen, und ihnen das von einem Teil in uns geben? Ist da Heilung möglich?

 

Stefan II: Ja, auf jeden Fall! Schaut, was diese Teile brauchen, wenn sie leiden, wenn sie einen Konflikt haben! Ihr könnt diesen Teilen gegenüber ein Ratgeber, ein Arzt, ein Heiler oder Mutter oder Vater sein. Ihr könnt ihnen das geben, was sie brauchen, um von ihrem Konflikt loszulassen, wie auch immer der sein mag.

 

Macht die Antwort so Sinn für dich?

 

Ja, an Konflikt habe ich nicht gedacht, aber dazu erscheint schon ein Bild innerlich, nach innen bekommen und nach außen geben. Da ist ein Konflikt, das spüre ich schon.

 

Die Anteile in euch haben tatsächlich so etwas wie ein eigenes Bewußtsein. Sie haben sogar so etwas wie eine eigene Geschichte, eine eigene Vergangenheit. Ihr könnt sie behandeln wie ihr einen Menschen behandeln würdet, und schauen, wie ihr ihm helfen und wie ihr ihn heilen könnt.

 

Auf der Ebene der Vorstellung könnt ihr ihm auch zum Beispiel einen Raum kreieren, in dem er sich wohl fühlt, könnt ihr ihm in diesem Raum die Hilfestellung und das geben, was ihm gut tut. Wenn da ein Teil ist, der etwas sagen möchte und der einen Dialog wünscht, dann unterhaltet euch mit ihm. Dadurch verändern sich eure inneren Energien, dadurch können sie wachsen.

 

Teilnehmer: Wie kann man denn einen Teil behandeln, den man innerlich total ablehnt?

 

Stefan II: Du könntest diesem Teil sagen, daß du ihn ablehnst, ganz offen. Und du könntest ihn fragen, warum er da ist, was er von dir will, was er mit dir zu tun hat. Du könntest ihn fragen, warum er so ist, wie er ist. Du kannst ihn begreifen als Teil von dir und ihm sagen: 'Ich möchte mich mit dir auseinandersetzen. Ich habe Schwierigkeiten mit dir.'

 

Teilnehmer: Vielleicht könnte man die göttliche Kraft und Liebe dazu nehmen.

 

Zum Beispiel! Aber in einem Fall, bei dem tatsächlich eine starke Ablehnung da ist, ist ein innerer Dialog notwendig. Es ist notwendig, daß dieser Teil dich und du diesen Teil verstehst, daß ihr verstehen könnt, warum dieser Teil da ist und warum er sich so aufführt, warum er eine solche Art hat, was für eine Geschichte er hat, was geschehen ist, daß er so ist wie er ist, und was er mit euch zu tun hat.

 

Macht das so Sinn für dich?

 

Ja.

 

Nun, um noch mehr in Kontakt zu kommen mit inneren Teilen von euch, macht ihr jetzt eine Übung, bei der ihr die Möglichkeit habt, diese Teile nicht nur zu spüren, sondern ihnen jetzt tatsächlich auch Ausdruck zu verleihen. Dazu ziehen wir uns zurück und wünschen euch noch einen schönen, ausdrucksvollen Abend.

 

 

 

Bad Dürkheim,

 

aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben von Christine Fuchs

ã Stefan Geiger, Ó Christine Fuchs