A u d i o s k r i p t

 

 

 

Stefan Geiger

 

 

24. Stefan II - Gruppe

 

 

 

Das Höhere Selbst und das

Ideale Selbst

 

 

 

Seid gegrüßt, liebste Freunde, zu dieser abendlichen Runde über die Begegnung mit der Essenz!

 

Die Essenz im Menschen ist derjenige Teil, der nicht inkarnieren will. Sie ist ein Teil, der sozusagen für euch als hier inkarnierte Psyche als Ausläufer von der Seele, von dem göttlichen Prinzip zur Verfügung steht. Die Essenz ist der Teil, der euch als Wesen, die sich hier mit ihren Hauptaktivitäten und Wahrnehmungen auf Raum und Zeit konzentriert haben, in eurem Dasein unterstützt und euch nützliche Informationen zukommen läßt.

 

Die Essenz ist aber, und wir sagen es noch einmal, ein Teil, der selbst keine Absichten in sich trägt zu inkarnieren, sich hier zu verwirklichen. Somit hat sie immer von euch aus gesehen etwas A b g e h o b e n e s . Das bedeutet auch, daß ihr, wenn ihr euch mit eurer Essenz verbindet, in dem Moment ein Stück weit lebensunfähig seid, so komisch das klingen mag.

 

Während ihr euch hier bewegt und aktiv seid, wird es euch nicht leichtfallen, mit eurer Aufmerksamkeit gleichzeitig in der Essenz zu sein. Wenn ihr euch mit eurer Essenz verbindet, wird es euch schwerfallen, hier tätig zu sein, denn sie ist raum- und zeitlos, nicht auf diese Dimension fixiert. Das heißt auch, wenn man mit seiner Essenz in Verbindung tritt, fühlt man sich in gewisser Weise abgehoben, herausgehoben aus diesem Dasein, um nicht zu sagen etwas weltfremd, je nachdem, von welcher Seite aus man das sieht.

 

Die Essenz ist auf jeden Fall ein Teil, der zu euch als größere Wesenheit gehört. So macht es Sinn, euch mit ihr zu verbinden und den Bewußtseinszustand oder die Energie einzunehmen, die die Essenz bedeutet, eben gerade um diesen abgehobenen Standpunkt einnehmen zu können. Indem ihr eure Perspektive so erweitert, befreit ihr euch aus der Fixierung und aus euren eigenen engen strukturierten Mustern, die ihr hier in diesem Leben aufgebaut habt,

 

Je öfter ihr euch mit eurer Essenz verbindet, desto mehr könnt ihr von der Energie oder Information der F r e i h e i t , die die Essenz beinhaltet, von der Information von Kreativität, Göttlichkeit, Unendlichkeit, Zeitlosigkeit mit hier hineinnehmen in eurer Leben, um euch hier in eurem Dasein freier, kreativer und dynamischer zu bewegen.

 

Zur Essenz gehören solche Teile wie das Höhere Selbst oder auch das ideale Selbst. Auch dies sind beides Teile, die keinen Impuls haben zu inkarnieren. Das H ö h e r e  S e l b s t  dient, wenn man so will als Ratgeber, als Figur, auch als göttliche Figur, die euch gegenübertreten kann, die eine bestimmte Form annehmen kann, um für euch da zu sein, zum Beispiel die Form eines Lehrers, eines Informanten oder auch eines Engels, wie auch immer, je nach den Vorstellungen der Menschen.

 

 

Das  i d e a l e  S e l b s t  ist ein Teil, der nicht inkarniert, der immer als Vorbild eine Funktion hat für das, was ihr einmal werden könnt. Er gibt euch von daher eine Richtung in eurem Leben und gibt an, wohin ihr euch entwickeln könnt. Er zeigt euch mit erfülltem und großem Potential, mit all euren entwickelten und kreativ zum Ausdruck gebrachten Fähigkeiten.

 

Diese beiden Teile gehören zur Essenz. Sie sind da, um euch zu begleiten, um euch ein Licht zu leuchten hier in dieser Dimension. Ihr könnt euch mit ihnen verständigen. Ihr könnt deren Position oder Energie oder Schwingung einnehmen, euch mit ihnen verbinden, so daß Wissen, Kraft, Fähigkeiten, Zutrauen, Vertrauen durch sie zu euch fließen können.

 

Zu diesen beiden Teilen, dem Höheren Selbst und dem Idealen Selbst, wollen wir euch jetzt führen und euch mit ihnen in einer Übung in Kontakt bringen.

 

 

 

Ü b u n g

 

So macht es euch bequem! Setzt euch angenehm hin! Räkelt euren Körper! Atmet tief ein und aus! Gähnt, Streckt euch, wenn euch danach ist!

 

Spürt euren Körper! Was kann er gebrauchen? Was tut ihm gut? Möchtet ihr euren Hals, euren Kopf etwas bewegen? Oder wollt ihr den Arm ausschütteln? So tut dies!

 

Spürt euren Atem! Schließt die Augen! Geht mit eurer Aufmerksamkeit zu eurem Atem! Nehmt einfach wahr, wie tief euer Atem gehen möchte! Spürt, ob ihr noch ein paarmal tiefer einatmen wollt, ob das befreit!

 

Gähnt vielleicht! Tut alles, was euch im Moment entspannen kann! Seid bei eurem Atem! Spürt, wie der Atem langsam hinein und hinausgeht! Kommt mit eurem Bewußtsein ganz in diesen Raum, in euren Körper!

 

Nehmt die Position eures Körpers jetzt wahr! Kommt jetzt ganz zu euch! Spürt den Körper und laßt zu, wie er sich entspannt! Laßt zu, wie er in eine leichte Entspannung hineinsinkt!

 

Nehmt euren Atem wahr! Ganz sanft! Seid einfach mit eurem Atem! Spürt, wie der Atem Energie ist!

 

Laßt diese Energie hineinfließen in euch und herausfließen aus euch in eurem Rhythmus, so, daß es euch gut tut, daß sich euer Körper entspannen kann! Vielleicht läuft euch ein Schauer über den Rücken! Oder ihr bemerkt ein Kribbeln in den Händen oder in den Füßen!

Bemerkt die Energie in dem Raum, die entsteht oder die ihr wahrnehmen könnt, wenn ihr bewußt atmet!

 

Strengt euch nicht an! Seid einfach da! Begleitet den Atem mit eurer Aufmerksamkeit ganz sanft! Nehmt einfach alles wahr!

 

Und spürt wieder, wie tief euer Körper atmen möchte, um eventuelle Verspannungen loszulassen! Vielleicht wollt ihr in einen Fuß oder in den Bauch hinein atmen. Ihr könnt dort hinatmen, wo ihr eine Verspannung spürt und beim Ausatmen die Spannung einfach ausatmen und loslassen!

 

Seid einfach da, wahrnehmend!

 

Nehmt mit eurem Atmen den Fluß von Energie in euch hinein und hinaus!

 

 

Jetzt sucht einen Moment in eurem Leben in eurer Erinnerung, als ihr die Bedeutung eures Lebens, eures Daseins gespürt habt, einen Moment, als ihr euch bedeutungsvoll vorgekommen seid! Geht zu einem solchen Moment, wann auch immer er gewesen sein mag und verbindet euch mit ihm, vielleicht in der Kindheit, vielleicht später!

 

Wann habt ihr euch bedeutungsvoll oder gar großartig gefühlt? Spürt die Bedeutung von euch selbst im Jetzt in diesem Leben in Verbindung mit der Energie eures Atems! Fühlt euch bedeutungsvoll mit all dem, was euch wichtig ist, mit der Bedeutung, die ihr eurem Leben gebt!

 

Wir möchten euch jetzt gleich bitten, ein paar Töne zu machen, zuerst einen tiefen Ton, dann einen mittelhohen und dann einen höheren Ton! Wir möchten euch bitten in diesem Ton all eure Bedeutsamkeit, eure Größe, eure Weite mit hineinzugeben, zumindest dies zu versuchen. Versucht einen Ton zu machen, der weit ist und der Tiefe hat!

 

Spürt, ob ihr euch dazu aufsetzen oder gerader hinsetzten wollt, daß ihr einen kraftvollen Ton machen könnt!

 

Nehmt ein, zwei tiefe Atemzüge! Geht in eure körperliche Kraft hinein, das heißt spürt euren Körper und laßt ihn lebendig werden! Macht euch bereit, einen Ton von euch zu geben! Denkt daran, Kraft, Bedeutung, Weite in diesen Ton zu legen!

 

Beginnt jetzt mit einem tiefen Ton, wie oooooooohhhhh........................!

 

Atmet! Und jetzt einen mittelhohen Ton, wie aaaaaaaahhhhh......................!

 

Jetzt einen hohen Ton, wie iiiiiiiiiiiiiihhhhh..............................!

Jetzt einen Ton in der Tonlage, die euch am besten gefällt!

 

aaaaaaaaaahhhhh.......................................!

 

 

Spürt euren Atem! Seid ganz da bei euch! Spürt die Energie im Raum!

 

Jetzt spürt in euch hinein: Gibt es eine oder zwei wichtige Fragen, die ihr im Moment bezüglich eures Lebens, eurer Situation, eures Lebensweges habt?

 

Dann macht euch bereit, eurem Höheren Selbst zu begegnen und ihm genau diese Fragen zu stellen! Stellt euch, wenn ihr wollt, eine Gestalt vor, wenn ihr wollt in einer bestimmten Landschaft oder schaut, in welcher Form euer Höheres Selbst sich euch zeigen möchte!

 

Spürt, ob es von vorne kommt oder eher von oben! Spürt, ob es eine menschliche Gestalt hat! Laßt einfach geschehen! Seid offen und bittet euer Höheres Selbst, sich euch zu zeigen, in welcher Form auch immer! Bittet es jetzt zu erscheinen!

 

Stellt dann eure Frage!

 

Dann, wenn ihr soweit seid, verabschiedet euch und macht euch bereit, eurem Idealen Selbst zu begegnen! Bedankt euch, wenn ihr wollt!

 

Fragt euch: Wie werdet ihr sein? Wie könnt ihr sein, wenn sich all eure Vorstellungen, Kräfte, Fähigkeiten verwirklicht haben, wenn ihr all eure Fähigkeiten entwickelt habt und sie zum Ausdruck bringt?

 

Stellt euch vor, daß das jetzt der Fall ist! All das, was ihr an Fähigkeiten, Kräften, an Wissen haben wollt! Stellt euch vor, es ist jetzt da! Tut so, als ob all eure Fähigkeiten, all euer Wissen  jetzt da wäre! Tut so, als ob jetzt im Moment all eure Kraft fließen könnte!

 

Spürt die Größe, die Weite, unbändige Energie, Kraft und Klarheit in euch! Wie fühlt es sich an?

 

Es ist alles da! Spürt vielleicht die Leichtigkeit, mit der ihr durch das Leben gehen könnt, die Freude, die Lust! Spürt die tiefe Verbundenheit mit euch selbst, ganz im Innen, das Urvertrauen, das da ist!

 

Wie würdet ihr aussehen? Wie wäre euer Körper? Vielleicht könnt ihr ihn vor euch sehen! Vielleicht könnt ihr eure Ausstrahlung wahrnehmen!

 

Spürt, wie ihr reden würdet, wie ihr anderen Menschen gegenübertreten würdet!

Nun geht noch einen Schritt weiter! Stellt euch vor, wie es wäre, wenn ihr all eure jetzigen Vorstellungen übertreffen würdet, wenn ihr noch weiter gehen würdet! Wie würde sich das anfühlen?

 

Dann nehmt die Erfahrungen mit! Laßt sie tief in euch einsinken! Beschließt all das, was ihr erfahren habt, nicht zu vergessen, sondern mitzunehmen, bei euch zu behalten, in eurem Herz, eurer Brust, eurem Kopf, wo auch immer! Wisset, daß sie ein bewußter Teil von euch geworden sind, auf den ihr jederzeit zurückgreifen könnt! Tragt dieses Wissen in euch! Erinnert euch immer wieder an die Bedeutung von euch, von eurem Leben in einer stillen Minute!

 

Damit wollen wir diese Übung beenden.

 

Bewegt ganz langsam eure Finger! Atmet tief ein und aus! Streckt euch ein wenig!

 

Kommt zurück in den Raum!

 

Wir verabschieden uns hiermit und wünschen euch eine schöne Zeit bis zum nächsten Mal.

Bad Dürkheim, 5.3.1997

 

 

 

aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben von Christine Fuchs

ã Stefan Geiger, Ó Christine Fuchs