A u d i o s k r i p t

 

 

 

Stefan Geiger

 

 

 

17. Stefan II - Gruppe

 

 

Konzentration

 

 

Seid gegrüßt, liebste Freunde, an diesem sommerlichen Abend in dieser neuen und erweiterten Runde!

 

Wer sich schon mit Esoterik, mit New Age - Gedanken beschäftigt hat, der weiß, daß ihr als Menschen euer Leben selbst gestaltet, daß ihr als Menschen der  S c h ö p f e r  seid all der Dinge, die euch im Leben widerfahren, die euch begegnen, die euer Leben ausmachen. Und dem ist in der Tat so. Es wurde gesagt, der Mensch sei geschaffen nach Gottes Abbild, und Gott wird allgemein verstanden als Schöpfer, nur daß der Mensch sich als Schöpfer seines Daseins, seiner persönlichen Existenz mit all den Bedingungen und Gegebenheiten begreift, ist als Idee in der heutigen Zeit noch relativ neu.

 

Die meisten von euch werden sicher auch schon einmal etwas davon gehört haben, daß das Außen, das Gegenüber, als Spiegel etwas mit dem inneren Erleben zu tun hat, mit dem, was man an Gefühlen und Gedanken in sich trägt und bewegt, mit dem inneren energetischen Zustand, Tag für Tag. Das Außen ist ein  S p i e g e l  d e s   I n n e r e n.

 

Nur den Zusammenhang könnt ihr nicht immer begreifen. Warum begegnet mir etwas und was hat das innen drin mit mir zu tun? Wie habe ich das erschaffen? Wenn ich das verstanden habe, wie kann ich es ändern? Was kann ich tun, um mein Leben zu ändern, um meinen inneren energetischen Zustand zu ändern, um andere vielleicht freiere, lustigere, leichtere Gedanken zu haben, um fröhlicher zu sein? Was kann ich tun?

 

Nun, in der Tat ist es so, daß alles, was ihr in euch bewegt, eine Kraft, eine  E n e r g i e  ist, die ihr aussendet, alle Gefühle, alle Gedanken, die Stimmungen, die inneren Bilder, die Ansichten, eure Gedankensysteme, die ihr in euch tragt und die ihr viele Jahre hinweg aufgebaut habt. Die   G e d a n k e n s y s t e m e  spielen dabei eine grundlegende Rolle. Das System von Gedanken, das sich ein Mensch über viele Jahre gebaut hat, trägt zu dem eigenen Befinden bei, zu dem Fließen der eigenen Ideen, Gefühle, Energien, Stimmungen und aber auch zu dem, was einem im Außen begegnet.

 

Das Innenleben zu ändern ist, wie ihr wißt, nicht ganz einfach. Ihr könnt nicht einfach auf einen Knopf drücken und sagen, heute bin ich fröhlich,  sondern es erfordert von euch so etwas wie eine innere Aufmerksamkeit. Wenn ihr tatsächlich dieses Prinzip des Schöpfens, des Erschaffens begreifen, verstehen wollt und lernen wollt, was es bedeutet, seine Realität zu erschaffen, zu schöpfen, dann ist es wichtig, daß ihr euer Innenleben kennenlernt und daß ihr einen Willen entwickelt, die inneren Energien, die Gedanken z.B., die Gedankensysteme zu überprüfen, andere Gedanken in das Gedankengebäude einzubauen und dann aber auch die Fähigkeit entwickelt, eure Stimmungen und Gefühle beeinflussen zu können.

 

Das bedeutet nicht, wie es vielen geht, daß sie häufig Opfer ihrer Stimmungen sind. Sie nehmen sich z.B. morgens etwas vor und mittags kommt ein entgegengesetztes Gefühl, das sie davon abhält, oder sie nehmen sich vor, zu einem Menschen etwas zu sagen und, wenn dieser dann vor ihnen steht, taucht ein Gefühl auf, welches verhindert das zu sagen, was sie eigentlich sagen wollen.

 

Wir meinen damit, eine Aufmerksamkeit, eine innere Kraft, einen  i n n e r e n  W i l l e n  zu entwickeln, das Gefühlsleben nicht nur zu beobachten, sondern tatsächlich eine konzentrierte Kraft aufzubauen, um neue Energien, neue Gefühle, neue Gedanken, neue innere Bilder zu installieren. Dazu gehört wie gesagt der Wille, das heißt die Entschiedenheit, und es gehört eine   k o n z e n t r i e r t e  K r a f t  dazu, daß man in der Lage ist, sein Bewußtsein so auszurichten, daß man sich innerlich konzentrieren kann auf etwas Neues.

 

Wenn ihr gelernt habt, euch zu konzentrieren, dann könnt ihr mit einer Energie, mit einer Vorstellung, mit einem Gefühl in euer Zentrum gehen. Ihr könnt ein Gefühl, eine Idee ganz in eurer Mitte tragen. Konzentrieren bedeutet, etwas in seiner  M i t t e  tragen. Konzentriert etwas wahrnehmen bedeutet, es aus seinem Zentrum heraus wahrnehmen zu können.

 

Wenn ihr z.B. auf neue Weise einen  i n t e n s i v e n  K o n t a k t  zu einer Rose, die ihr anschaut, herstellen wollt, wenn ihr ganzheitlich begreifen wollt, was diese Rose für ein Wesen ist, wenn ihr erfühlen wollt, wie sie sich anfühlt, wenn ihr erahnen und wahrnehmen wollt, wie das Leben einer solchen Rose ist, welche Kräfte in ihr wirken, dann müßt ihr euch auf sie konzentrieren. Das heißt, ihr geht ganz in euer Zentrum, spürt euer Innerstes und richtet dies einzig und allein auf diese Rose aus, um sozusagen das Bewußtseinszentrum dieser Rose zu erreichen und mit diesem zu verschmelzen, so daß euer Bewußtseinszentrum und das Zentrum der Rose sich vereinigen können und ihr ganz wahrnehmen könnt, was es bedeutet, eine Rose zu sein, was es bedeutet, an diesem Platz zu stehen, was es für eine Rose bedeutet, wenn die Sonne scheint oder wenn es hagelt, welche Charakteristik ihr Bewußtsein, ihre Energie aufweist.

 

Das ist äußerst spannend, so etwas zu können. Ihr könnt auf neue Weise alle Dinge verstehen. Ihr könnt auf neue Weise den Gesamtzusammenhang eures bekannten Universums begreifen, die Bedeutung der Dinge um euch herum tatsächlich im Innersten begreifen.

 

Wenn ihr einen neuen Gedanken oder ein neues inneres Bild erschaffen wollt, das euch zu mehr Freiheit, zu mehr Glück verhelfen soll, dann ist es wichtig, daß ihr euch auf dieses Bild konzentrieren könnt, daß ihr eueren Willen und eure bewußte Energie ganz gezielt mit eben diesem Bild, dieser Vorstellung verbindet und dies auch einen Moment halten könnt. Halten heißt über die Zeit halten.

 

Je mehr es euch gelingt, euch zu konzentrieren, das heißt eure Wahrnehmung, euren Fokus einzuengen auf eben diese Idee, desto mehr Energieaustausch wird stattfinden zwischen dieser Idee und euch selbst, und diese Idee, dieses Bild, was auch immer es sein mag, nimmt eine innige Verbindung auf mit eurem Innersten, mit eurem Zentrum und kann dann tief werden. Es wird damit zu einem kraftvollen Teil von euch selbst. Es wird damit wirksam. Wenn ihr dies immer wieder tun könnt, dieses Bild kraftvoll, lebendig, intensiv in euch tragen, dann wird das, was diesem Bild entspricht euch im Außen begegnen zu gegebener Zeit.

 

Konzentration ist eine Fähigkeit des Bewußtseins. Das Bewußtsein kann ganz weit werden, kann sich ausdehnen überall hin und kann sich aber auch für einen bestimmten Zweck, zum Zwecke der Wahrnehmung oder zum Zweck der Verbindung von einer Energie, einer Idee, mit einem Menschen zusammenziehen, konzentrieren, fokussieren auf etwas ganz Bestimmtes.

 

Wenn ihr tatsächlich Schöpfer oder Meister werden wollt, dann ist es wichtig, daß ihr die Fähigkeit der Bündelung eures Bewußtseins, das heißt der Konzentration auf bestimmte Ideen oder auf bestimmte Dinge in eurer Umgebung lernt und beherrschen lernt.

 

L i e b e  z.B. kann nur sein, wenn ihr in der Lage seid euch zu konzentrieren. Die Liebe als Begegnung zwischen zwei Menschen ist nur dann wirklich in tiefer Weise möglich, wenn ihr ganz aus eurer Mitte, aus eurem Zentrum heraus euch verbinden könnt mit dem Zentrum des anderen, wenn sich die beiden Bewußtseinsstrahlen verbinden, wenn sie zusammenschmelzen und die beiden Zentren eben durch diese Fokussierung, durch diese Konzentration aufeinander sich annähern und verschmelzen können, dann könnt ihr das wahre Wesen und die tiefen Liebe voneinander erfahren und nur dann.

 

Wer  und das kann man sich gut vorstellen, wer ständig abschweift in Gegenwart seines Partners, warum auch immer, kann den anderen nicht wirklich wahrnehmen und kann ihm auch nicht wirklich begegnen. Je mehr man abschweift, desto geringer wird der Kontakt, desto geringer wird die Liebe, desto geringer wird die Berührung.

 

Zu dieser Fähigkeit der Konzentration wollen wir jetzt mit euch eine  Ü b u n g  machen, bei der wir versuchen werden euer Bewußtsein einzuengen auf ganz bestimmte, ganz einfache Wahrnehmungen. Im Grunde ist diese Übung sehr einfach, aber wie es manchmal ist, das Einfache ist manchmal recht schwierig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ü b u n g

 

Wir wollen euch bitten, die Stühle an die Seite zu stellen und euch so im Raum aufzustellen, daß ihr Platz habt, daß ihr einen Raum habt für euch. Vielleicht kann man etwas die Vorhänge vorziehen, daß es dunkler wird.

 

Streckt wieder etwas euren Körper, bewegt euren Hals und atmet tief ein! Gähnt, wenn euch danach ist! Atmet in die Körperteile, die vielleicht angespannt sind! Atmet tief ein! Ihr könnt ruhig mit einem lauten Seufzer ausatmen und das Angespannte loslassen!

 

Schließt die Augen, spürt euren Körper, bewegt ihn etwas weiter, streckt euch noch mal und atmet tief!

 

Konzentriert euch! Geht nach innen! Richtet eure Aufmerksamkeit auf den Körper!

 

Geht jetzt mit eurer Aufmerksamkeit in die  F ü ß e ! Nehmt wahr, wie die Füße den Boden berühren! Wenn ihr wollt, bewegt etwas die Füße, die Zehen, und seid mit eurer Aufmerksamkeit ganz konzentriert dort an den Füßen!

 

Dann tretet ganz sanft von einem Fuß auf den anderen, ganz langsam! Hebt den einen etwas, dann setzt ihn wieder ab! Und seid dort mit eurer Aufmerksamkeit! Wie fühlt sich das an? Wie fühlt sich der Teppich an? Wie fühlt sich die Bewegung der Füße an?

 

Bewegt ganz langsam die Füße auf und ab und seid dort konzentriert mit eurer Wahrnehmung! Die Füße sind das einzige, was ihr jetzt spürt. Euer ganzes Bewußtsein geht in die Füße. Sie werden groß und wichtig.

 

Ihr interessiert euch für alle Details, die ihr dort wahrnehmen könnt. Ganz langsam bewegt sie und nehmt alles ganz genau wahr!

 

Nun bleibt einfach still stehen und weitet euren Fokus! Nehmt den Raum wahr, die Geräusche von draußen, unsere Stimme, und laßt das ganz intensiv auf euch wirken!

 

Und jetzt konzentriert euch auf euren Atem! Nehmt bewußt euren Atem wahr, wie er hinein- und hinausströmt durch die Nase in die Lunge! Nehmt wahr, wie euer Körper atmen möchte, tiefer, weniger tief!

 

Und dann geht wieder in eure Füße mit eurem Bewußtsein und öffnet ein ganz klein wenig die Augen, nehmt den Boden vor euch wahr und dann macht ganz kleine bewußte, konzentrierte Schritte, ganz langsam, ganz langsam, und nehmt eure Füße wahr! Nehmt wahr eure Beine, euren Körper! Was tut er, um sich zu bewegen?

 

Seid ganz in euren Füßen! Beobachtet sie ganz liebevoll mit Anteilnahme! Sie tragen euch jeden Tag! Fühlt sie, nehmt sie wahr! Versucht zu empfinden, wie es für sie ist, euch zu tragen, euch zu bewegen! Und empfindet, spürt, wie es für euch ist, daß diese Füße jeden Tag für euch da sind, euch tragen durch die Welt!

 

Jetzt begebt euch ganz aufmerksam, konzentriert auf die Füße wieder zu eurem Platz und setzt euch in diesem wachsamen Zustand achtsam hin! Laßt euch Zeit! Bleibt in eurer Mitte! Bleibt in diesem konzentrierten Zustand! Spürt weiter eure Füße!

 

Und spürt jetzt euren Körper, ob er sich noch einmal strecken möchte, bestimmte Teile sich strecken wollen, ob ihr tief atmen wollt, gähnen, jedoch bleibt konzentriert dabei! Haltet die Augen geschlossen!

 

In diesem konzentrierten Zustand fragt euch: 'Was gibt es Wichtiges,  W e s e n t l i c h e s  z u    v e r ä n d e r n  in deinem Leben?' Dann erschafft ein inneres Bild von dem Neuen, das ihr euch wünscht, eine Szene vielleicht von dem Neuen, ein Bild oder auch ein Symbol, was dem Neuen entspricht und konzentriert euch darauf! Spürt dabei euren Atem! Vielleicht wollt ihr dieses Bild ausbauen oder ihm ähnliche hinzufügen.

 

Schaut, ob es einen Satz gibt, der diesem Neuen entspricht! Erschafft einen solchen Satz, der dieses Neue verdeutlicht! Nehmt wahr, wo ihr dieses Bild mit diesem Satz in eurem Körper verankern wollt, wo ihr wollt, daß dieses Bild, dieser Satz seien Platz hat! Und wenn ihr möchtet, legt eure Hand dorthin und bestimmt, daß dieses Bild, dieser Satz dort wohnt!

 

Jetzt spürt, mit welchen Gefühlen ihr dieses Neue unterstützen wollt! Laßt diese Gefühle entstehen in euch, ganz spielerisch! Seid so frei! Denkt ganz intensiv an diese Gefühle und fühlt sie! Dann spürt, daß es stimmt, wenn diese Gefühle auch in dieser Körperstelle wohnen und wenn ja, verbindet sie mit dem Bild und dem Satz!

 

Und dann, wenn das für euch stimmt, dann entscheidet euch dafür, euch immer wieder auf diese Stelle, dieses Bild, diesen Satz und auf diese Gefühle zu konzentrieren, bewußt mit eurem ganzen Fokus dorthin zu gehen und dem Bild auf diese Weise Energie zu geben, dieses Bild aufzuladen, es in euch immer kraftvoller werden zu lassen!

 

Spürt, wann es Sinn macht, euch dahin zu konzentrieren, morgens oder abends, und entscheidet euch dies zu tun, wenn es für euch stimmt!

 

Dies ist das Ende der Übung. Ihr könnt euch wieder strecken, bewegen, gähnen, was auch immer. Atmet tief, wenn euch danach ist!

 

 

Wir möchten hier an dieser Stelle die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen zu diesem Thema oder zu dieser Übung oder was euch auf dem Herzen liegt.

 

 

 

F r a g e n

 

Wer hat eine Frage?

 

Teilnehmer: Ich hatte Fragen, als ich kam. Es ist sehr viel angesprochen worden dadurch, was du gesagt hast. Es dreht sich für mich um meine weitere Zukunft, um meine weitere Arbeit, und da bin ich im Moment ein bißchen unsicher, wie es für mich weitergeht und was auch für mich stimmig ist. Ich hatte vorhin so eine Idee, etwas Neues zu machen, und habe gemerkt, daß es mir schwer fällt, mir das wirklich zuzugestehen, das auch zu tun. Das war eine sehr schöne Vorstellung und meine ursprüngliche Frage war eigentlich: Ist es für mich richtig, etwas Neues zu machen, oder steht es an noch einiges zu tun, was ich eigentlich bisher immer getan habe?

 

Stefan II: Nun, diese Frage kann nicht ganz eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden, denn auf der einen Seite steht es für dich an, etwas Neues zu tun, nicht unbedingt jetzt, aber grundsätzlich ist der Impuls, den du wahrnimmst, richtig. Nur es gibt relativ starke Kräfte in dir, die dagegen arbeiten, und unserer Meinung nach wäre es wichtig, daß du die Teile in dir, die nicht zusammen, sondern eher gegeneinander arbeiten, diese Konflikte, daß du diese besser kennenlernst, daß du lernst eine innere Harmonie herzustellen.

 

Wir sagen dies ganz grundsätzlich. Da sind relativ viele Spannungen in dir, und immer dann, wenn du etwas Neues beginnst, werden Kräfte auftauchen, die das anzweifeln und dagegen sind. So wird es für dich immer schwierig sein, etwas Neues zu beginnen, und es wird auch immer schwierig sein, etwas zum Erfolg zu führen, weil da innere Kräfte sind, die dagegen arbeiten. Und das, liebster Freund, ist das wesentlichste Thema für dich. Schau dir die Teile an, die in dir sind. Welche Stimmen sprechen da und was wollen sie? Warum sprechen sie gegeneinander und wie kannst du mehr eine einheitliche Kraft auch im Sinne von Konzentration hervorbringen, im Sinne von Einheit? Wie kannst du deine Energien bündeln, um sie auf ein Ziel zu richten?

 

Macht das so Sinn für dich?

 

Ja! Ja, das stimmt, ich spüre das!

 

Wenn ihr etwas Neues beginnen, etwas Neues erschaffen wollt, etwas Neues in euer Leben ziehen wollt, ganz grundsätzlich, wenn ihr etwas erschaffen wollt, ist es wichtig, daß die Energie, die ihr da hineingebt, und wir meinen jetzt die Energie innerlich, sicherlich auch im Außen, aber wir sprechen von den inneren Energien, von den Gedanken, den Gefühlen, den inneren Kräften, daß sie frei fließen können, daß es da eine innere Eindeutigkeit gibt, eine innere Konzentration auf eben dieses Ziel, auf eben diese Idee.

 

Wann immer da zu viele Teile sind, die dem entgegensprechen, die dagegen wirken, wird es schwierig sein, ein solches Ziel zu erreichen und wird es noch schwieriger sein, darin erfolgreich und glücklich zu sein, darin Erfüllung zu finden. Auch hier seht ihr wieder das Thema der Konzentration. Es ist wichtig , wenn ihr etwas erreichen wollt, daß ihr eure inneren Energien darauf konzentrieren, das heißt darauf ausrichten könnt.

 

Dazu ist diese Übung, die wir gemacht haben sehr gut. Das ist eine ganz einfache Übung, bei der ihr lernen könnt, eure Aufmerksamkeit zu konzentrieren, zu bündeln, euch nicht ablenken zu lassen. Die Fähigkeit, und darum geht es, das ist ein wichtiger Aspekt,  s i c h  n i c h t                  a b l e n k e n  z u  l a s s e n  , sondern sich konzentrieren zu können auf etwas Bestimmtes.

 

Sicherlich ist ein anderer Aspekt der, daß man  s i c h  w a h r n i m m t , kennenlernt und seine Teile studiert. Was sind da in mir für Teile, die gegen ein bestimmtes Ziel sprechen, die unbewußt dagegen arbeiten, die das Erreichen dieses Zieles anzweifeln? Was für ein Wesen in mir, wenn ihr das so sehen wollt, und es macht Sinn, es so zu sehen, gibt es da? Oder was für verschiedene Wesen im Sinne von Anteilen gibt es, die auf welche Weise auch immer sich nicht auf dieses Ziel ausrichten wollen, sondern es anzweifeln, es abwerten?

 

Es ist wichtig, diese Teile zu studieren, sie zu verstehen, zu wissen, aha dieser Teil hat die und die Vergangenheit und er hat den und den Grund, dies so zu tun, dieses innere Wesen im Sinne von einem Teil zu begreifen, mit ihm in einen Austausch, eine innere Kommunikation zu gehen, um dann so etwas wie eine Einheitlichkeit herzustellen. Da mag ein Teil sein, der ein Ziel hat, und ein anderer Teil, der sagt: Nun ja, aber ich war noch nie erfolgreich. Bei mir klappt sowieso nichts im Leben. Was wir vorschlagen, ist diesen Teil kennenzulernen.

 

Und wir meinen dies durchaus auch bildlich. Wie sieht dieser Teil aus? Welche Gestalt hat er? Welche Vergangenheit? Welche Schmerzen? Warum ist er nicht optimistisch, sondern pessimistisch? Was hat er erlebt, daß er so empfindet? Um dann in einer Kommunikation diesen Teil einzubinden, zu verstehen, ihm zu helfen, sich mit ihm zu einigen auf ein gemeinsames Ziel.

 

Gibt es noch Fragen?

 

Teilnehmer: Ich habe noch eine Frage. Bei dieser Übung eben kam bei mir ganz klar die Vorstellung, wie mein Weg in Zukunft aussehen soll oder welchen Weg ich gerne gehen würde, und der ist mit so viel Emotionen und mit soviel Kraft eigentlich verbunden, daß für mich nur noch die Frage bleibt: Muß ich mich in Geduld üben? Wann ist der richtige Zeitpunkt, das durchzusetzen oder das wirklich anzugehen? Wie erfahre ich das?

 

Stefan II: Nun, du hast die Möglichkeit zu bestimmen, daß dieser Zeitpunkt dir, wenn er da ist, klar wird. Es ist wie ein innerer Befehl. Was du machen kannst, ist, du richtest deine Energien auf dieses Ziel, das heißt du verbindest dich immer wieder mit ihm, du konzentrierst dich immer wieder darauf, lädst es auf und sagst, wenn der richtige Zeitpunkt ist, werde ich das wissen. Wenn der richtige Zeitpunkt ist, wird mir das vielleicht auch im Außen gezeigt werden. Dann, wenn du diese Überzeugung einnehmen kannst, wird das so geschehen.

 

Nun, es ist keineswegs immer wichtig, euch zu konzentrieren. Konzentration ist sinnvoll, wie wir erklärt haben, aber es darf durchaus auch Zeiten geben, in denen ihr ganz frei, ohne Überlegung, spontan, unkonzentriert, wenn ihr so wollt, unkonzentriert auf etwas Bestimmtes seid.

 

Wichtig ist, daß ihr euch bei der Konzentration nicht verspannt. Es macht keinen Sinn, sich zu konzentrieren und sich dabei zu verspannen. Konzentration hat nichts mit Anspannung zu tun. Ihr müßt euch nicht  anspannen, um euer Bewußtsein zu fokussieren. Im Grunde geht es ganz leicht. Es geht wie von selbst. Es ist keine Anstrengung.

 

Gibt es noch Fragen?

 

Dann werden wir uns hiermit zurückziehen und euch viel Intensität wünschen innerhalb eurer Konzentration.

Bad Dürkheim, 15.5.1996

aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben von Christine Fuchs

ã Stefan Geiger, Ó Christine Fuchs

 

 
     
     

 

 

 

 

 

 

Stefan Geiger

 

 

 

 

 

17. Stefan II - Gruppe 1996

 

 

 

Konzentration

 

 

 

 

 

 

Seid gegrüßt, liebste Freunde, an diesem sommerlichen Abend in dieser neuen und erweiterten Runde!

 

Wer sich schon mit Esoterik, mit New Age - Gedanken beschäftigt hat, der weiß, daß ihr als Menschen euer Leben selbst gestaltet, daß ihr als Menschen der  S c h ö p f e r  seid all der Dinge, die euch im Leben widerfahren, die euch begegnen, die euer Leben ausmachen. Und dem ist in der Tat so. Es wurde gesagt, der Mensch sei geschaffen nach Gottes Abbild, und Gott wird allgemein verstanden als Schöpfer, nur daß der Mensch sich als Schöpfer seines Daseins, seiner persönlichen Existenz mit all den Bedingungen und Gegebenheiten begreift, ist als Idee in der heutigen Zeit noch relativ neu.

 

Die meisten von euch werden sicher auch schon einmal etwas davon gehört haben, daß das Außen, das Gegenüber, als Spiegel etwas mit dem inneren Erleben zu tun hat, mit dem, was man an Gefühlen und Gedanken in sich trägt und bewegt, mit dem inneren energetischen Zustand, Tag für Tag. Das Außen ist ein  S p i e g e l  d e s   I n n e r e n.

 

Nur den Zusammenhang könnt ihr nicht immer begreifen. Warum begegnet mir etwas und was hat das innen drin mit mir zu tun? Wie habe ich das erschaffen? Wenn ich das verstanden habe, wie kann ich es ändern? Was kann ich tun, um mein Leben zu ändern, um meinen inneren energetischen Zustand zu ändern, um andere vielleicht freiere, lustigere, leichtere Gedanken zu haben, um fröhlicher zu sein? Was kann ich tun?

 

Nun, in der Tat ist es so, daß alles, was ihr in euch bewegt, eine Kraft, eine  E n e r g i e  ist, die ihr aussendet, alle Gefühle, alle Gedanken, die Stimmungen, die inneren Bilder, die Ansichten, eure Gedankensysteme, die ihr in euch tragt und die ihr viele Jahre hinweg aufgebaut habt. Die   G e d a n k e n s y s t e m e  spielen dabei eine grundlegende Rolle. Das System von Gedanken, das sich ein Mensch über viele Jahre gebaut hat, trägt zu dem eigenen Befinden bei, zu dem Fließen der eigenen Ideen, Gefühle, Energien, Stimmungen und aber auch zu dem, was einem im Außen begegnet.

 

Das Innenleben zu ändern ist, wie ihr wißt, nicht ganz einfach. Ihr könnt nicht einfach auf einen Knopf drücken und sagen, heute bin ich fröhlich,  sondern es erfordert von euch so etwas wie eine innere Aufmerksamkeit. Wenn ihr tatsächlich dieses Prinzip des Schöpfens, des Erschaffens begreifen, verstehen wollt und lernen wollt, was es bedeutet, seine Realität zu erschaffen, zu schöpfen, dann ist es wichtig, daß ihr euer Innenleben kennenlernt und daß ihr einen Willen entwickelt, die inneren Energien, die Gedanken z.B., die Gedankensysteme zu überprüfen, andere Gedanken in das Gedankengebäude einzubauen und dann aber auch die Fähigkeit entwickelt, eure Stimmungen und Gefühle beeinflussen zu können.

 

Das bedeutet nicht, wie es vielen geht, daß sie häufig Opfer ihrer Stimmungen sind. Sie nehmen sich z.B. morgens etwas vor und mittags kommt ein entgegengesetztes Gefühl, das sie davon abhält, oder sie nehmen sich vor, zu einem Menschen etwas zu sagen und, wenn dieser dann vor ihnen steht, taucht ein Gefühl auf, welches verhindert das zu sagen, was sie eigentlich sagen wollen.

 

Wir meinen damit, eine Aufmerksamkeit, eine innere Kraft, einen  i n n e r e n  W i l l e n  zu entwickeln, das Gefühlsleben nicht nur zu beobachten, sondern tatsächlich eine konzentrierte Kraft aufzubauen, um neue Energien, neue Gefühle, neue Gedanken, neue innere Bilder zu installieren. Dazu gehört wie gesagt der Wille, das heißt die Entschiedenheit, und es gehört eine   k o n z e n t r i e r t e  K r a f t  dazu, daß man in der Lage ist, sein Bewußtsein so auszurichten, daß man sich innerlich konzentrieren kann auf etwas Neues.

 

Wenn ihr gelernt habt, euch zu konzentrieren, dann könnt ihr mit einer Energie, mit einer Vorstellung, mit einem Gefühl in euer Zentrum gehen. Ihr könnt ein Gefühl, eine Idee ganz in eurer Mitte tragen. Konzentrieren bedeutet, etwas in seiner  M i t t e  tragen. Konzentriert etwas wahrnehmen bedeutet, es aus seinem Zentrum heraus wahrnehmen zu können.

 

Wenn ihr z.B. auf neue Weise einen  i n t e n s i v e n  K o n t a k t  zu einer Rose, die ihr anschaut, herstellen wollt, wenn ihr ganzheitlich begreifen wollt, was diese Rose für ein Wesen ist, wenn ihr erfühlen wollt, wie sie sich anfühlt, wenn ihr erahnen und wahrnehmen wollt, wie das Leben einer solchen Rose ist, welche Kräfte in ihr wirken, dann müßt ihr euch auf sie konzentrieren. Das heißt, ihr geht ganz in euer Zentrum, spürt euer Innerstes und richtet dies einzig und allein auf diese Rose aus, um sozusagen das Bewußtseinszentrum dieser Rose zu erreichen und mit diesem zu verschmelzen, so daß euer Bewußtseinszentrum und das Zentrum der Rose sich vereinigen können und ihr ganz wahrnehmen könnt, was es bedeutet, eine Rose zu sein, was es bedeutet, an diesem Platz zu stehen, was es für eine Rose bedeutet, wenn die Sonne scheint oder wenn es hagelt, welche Charakteristik ihr Bewußtsein, ihre Energie aufweist.

 

Das ist äußerst spannend, so etwas zu können. Ihr könnt auf neue Weise alle Dinge verstehen. Ihr könnt auf neue Weise den Gesamtzusammenhang eures bekannten Universums begreifen, die Bedeutung der Dinge um euch herum tatsächlich im Innersten begreifen.

 

Wenn ihr einen neuen Gedanken oder ein neues inneres Bild erschaffen wollt, das euch zu mehr Freiheit, zu mehr Glück verhelfen soll, dann ist es wichtig, daß ihr euch auf dieses Bild konzentrieren könnt, daß ihr eueren Willen und eure bewußte Energie ganz gezielt mit eben diesem Bild, dieser Vorstellung verbindet und dies auch einen Moment halten könnt. Halten heißt über die Zeit halten.

 

Je mehr es euch gelingt, euch zu konzentrieren, das heißt eure Wahrnehmung, euren Fokus einzuengen auf eben diese Idee, desto mehr Energieaustausch wird stattfinden zwischen dieser Idee und euch selbst, und diese Idee, dieses Bild, was auch immer es sein mag, nimmt eine innige Verbindung auf mit eurem Innersten, mit eurem Zentrum und kann dann tief werden. Es wird damit zu einem kraftvollen Teil von euch selbst. Es wird damit wirksam. Wenn ihr dies immer wieder tun könnt, dieses Bild kraftvoll, lebendig, intensiv in euch tragen, dann wird das, was diesem Bild entspricht euch im Außen begegnen zu gegebener Zeit.

 

Konzentration ist eine Fähigkeit des Bewußtseins. Das Bewußtsein kann ganz weit werden, kann sich ausdehnen überall hin und kann sich aber auch für einen bestimmten Zweck, zum Zwecke der Wahrnehmung oder zum Zweck der Verbindung von einer Energie, einer Idee, mit einem Menschen zusammenziehen, konzentrieren, fokussieren auf etwas ganz Bestimmtes.

 

Wenn ihr tatsächlich Schöpfer oder Meister werden wollt, dann ist es wichtig, daß ihr die Fähigkeit der Bündelung eures Bewußtseins, das heißt der Konzentration auf bestimmte Ideen oder auf bestimmte Dinge in eurer Umgebung lernt und beherrschen lernt.

 

L i e b e  z.B. kann nur sein, wenn ihr in der Lage seid euch zu konzentrieren. Die Liebe als Begegnung zwischen zwei Menschen ist nur dann wirklich in tiefer Weise möglich, wenn ihr ganz aus eurer Mitte, aus eurem Zentrum heraus euch verbinden könnt mit dem Zentrum des anderen, wenn sich die beiden Bewußtseinsstrahlen verbinden, wenn sie zusammenschmelzen und die beiden Zentren eben durch diese Fokussierung, durch diese Konzentration aufeinander sich annähern und verschmelzen können, dann könnt ihr das wahre Wesen und die tiefen Liebe voneinander erfahren und nur dann.

 

Wer  und das kann man sich gut vorstellen, wer ständig abschweift in Gegenwart seines Partners, warum auch immer, kann den anderen nicht wirklich wahrnehmen und kann ihm auch nicht wirklich begegnen. Je mehr man abschweift, desto geringer wird der Kontakt, desto geringer wird die Liebe, desto geringer wird die Berührung.

 

Zu dieser Fähigkeit der Konzentration wollen wir jetzt mit euch eine  Ü b u n g  machen, bei der wir versuchen werden euer Bewußtsein einzuengen auf ganz bestimmte, ganz einfache Wahrnehmungen. Im Grunde ist diese Übung sehr einfach, aber wie es manchmal ist, das Einfache ist manchmal recht schwierig.

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Ü b u n g

 

Wir wollen euch bitten, die Stühle an die Seite zu stellen und euch so im Raum aufzustellen, daß ihr Platz habt, daß ihr einen Raum habt für euch. Vielleicht kann man etwas die Vorhänge vorziehen, daß es dunkler wird.

 

Streckt wieder etwas euren Körper, bewegt euren Hals und atmet tief ein! Gähnt, wenn euch danach ist! Atmet in die Körperteile, die vielleicht angespannt sind! Atmet tief ein! Ihr könnt ruhig mit einem lauten Seufzer ausatmen und das Angespannte loslassen!

 

Schließt die Augen, spürt euren Körper, bewegt ihn etwas weiter, streckt euch noch mal und atmet tief!

 

Konzentriert euch! Geht nach innen! Richtet eure Aufmerksamkeit auf den Körper!

 

Geht jetzt mit eurer Aufmerksamkeit in die  F ü ß e ! Nehmt wahr, wie die Füße den Boden berühren! Wenn ihr wollt, bewegt etwas die Füße, die Zehen, und seid mit eurer Aufmerksamkeit ganz konzentriert dort an den Füßen!

 

Dann tretet ganz sanft von einem Fuß auf den anderen, ganz langsam! Hebt den einen etwas, dann setzt ihn wieder ab! Und seid dort mit eurer Aufmerksamkeit! Wie fühlt sich das an? Wie fühlt sich der Teppich an? Wie fühlt sich die Bewegung der Füße an?

 

Bewegt ganz langsam die Füße auf und ab und seid dort konzentriert mit eurer Wahrnehmung! Die Füße sind das einzige, was ihr jetzt spürt. Euer ganzes Bewußtsein geht in die Füße. Sie werden groß und wichtig.

 

Ihr interessiert euch für alle Details, die ihr dort wahrnehmen könnt. Ganz langsam bewegt sie und nehmt alles ganz genau wahr!

 

Nun bleibt einfach still stehen und weitet euren Fokus! Nehmt den Raum wahr, die Geräusche von draußen, unsere Stimme, und laßt das ganz intensiv auf euch wirken!

 

Und jetzt konzentriert euch auf euren Atem! Nehmt bewußt euren Atem wahr, wie er hinein- und hinausströmt durch die Nase in die Lunge! Nehmt wahr, wie euer Körper atmen möchte, tiefer, weniger tief!

 

Und dann geht wieder in eure Füße mit eurem Bewußtsein und öffnet ein ganz klein wenig die Augen, nehmt den Boden vor euch wahr und dann macht ganz kleine bewußte, konzentrierte Schritte, ganz langsam, ganz langsam, und nehmt eure Füße wahr! Nehmt wahr eure Beine, euren Körper! Was tut er, um sich zu bewegen?

 

Seid ganz in euren Füßen! Beobachtet sie ganz liebevoll mit Anteilnahme! Sie tragen euch jeden Tag! Fühlt sie, nehmt sie wahr! Versucht zu empfinden, wie es für sie ist, euch zu tragen, euch zu bewegen! Und empfindet, spürt, wie es für euch ist, daß diese Füße jeden Tag für euch da sind, euch tragen durch die Welt!

 

Jetzt begebt euch ganz aufmerksam, konzentriert auf die Füße wieder zu eurem Platz und setzt euch in diesem wachsamen Zustand achtsam hin! Laßt euch Zeit! Bleibt in eurer Mitte! Bleibt in diesem konzentrierten Zustand! Spürt weiter eure Füße!

 

Und spürt jetzt euren Körper, ob er sich noch einmal strecken möchte, bestimmte Teile sich strecken wollen, ob ihr tief atmen wollt, gähnen, jedoch bleibt konzentriert dabei! Haltet die Augen geschlossen!

 

In diesem konzentrierten Zustand fragt euch: 'Was gibt es Wichtiges,  W e s e n t l i c h e s  z u    v e r ä n d e r n  in deinem Leben?' Dann erschafft ein inneres Bild von dem Neuen, das ihr euch wünscht, eine Szene vielleicht von dem Neuen, ein Bild oder auch ein Symbol, was dem Neuen entspricht und konzentriert euch darauf! Spürt dabei euren Atem! Vielleicht wollt ihr dieses Bild ausbauen oder ihm ähnliche hinzufügen.

 

Schaut, ob es einen Satz gibt, der diesem Neuen entspricht! Erschafft einen solchen Satz, der dieses Neue verdeutlicht! Nehmt wahr, wo ihr dieses Bild mit diesem Satz in eurem Körper verankern wollt, wo ihr wollt, daß dieses Bild, dieser Satz seien Platz hat! Und wenn ihr möchtet, legt eure Hand dorthin und bestimmt, daß dieses Bild, dieser Satz dort wohnt!

 

Jetzt spürt, mit welchen Gefühlen ihr dieses Neue unterstützen wollt! Laßt diese Gefühle entstehen in euch, ganz spielerisch! Seid so frei! Denkt ganz intensiv an diese Gefühle und fühlt sie! Dann spürt, daß es stimmt, wenn diese Gefühle auch in dieser Körperstelle wohnen und wenn ja, verbindet sie mit dem Bild und dem Satz!

 

Und dann, wenn das für euch stimmt, dann entscheidet euch dafür, euch immer wieder auf diese Stelle, dieses Bild, diesen Satz und auf diese Gefühle zu konzentrieren, bewußt mit eurem ganzen Fokus dorthin zu gehen und dem Bild auf diese Weise Energie zu geben, dieses Bild aufzuladen, es in euch immer kraftvoller werden zu lassen!

 

Spürt, wann es Sinn macht, euch dahin zu konzentrieren, morgens oder abends, und entscheidet euch dies zu tun, wenn es für euch stimmt!

 

Dies ist das Ende der Übung. Ihr könnt euch wieder strecken, bewegen, gähnen, was auch immer. Atmet tief, wenn euch danach ist!

 

 

Wir möchten hier an dieser Stelle die Gelegenheit geben, Fragen zu stellen zu diesem Thema oder zu dieser Übung oder was euch auf dem Herzen liegt.

 

 

 

F r a g e n

 

Wer hat eine Frage?

 

Teilnehmer: Ich hatte Fragen, als ich kam. Es ist sehr viel angesprochen worden dadurch, was du gesagt hast. Es dreht sich für mich um meine weitere Zukunft, um meine weitere Arbeit, und da bin ich im Moment ein bißchen unsicher, wie es für mich weitergeht und was auch für mich stimmig ist. Ich hatte vorhin so eine Idee, etwas Neues zu machen, und habe gemerkt, daß es mir schwer fällt, mir das wirklich zuzugestehen, das auch zu tun. Das war eine sehr schöne Vorstellung und meine ursprüngliche Frage war eigentlich: Ist es für mich richtig, etwas Neues zu machen, oder steht es an noch einiges zu tun, was ich eigentlich bisher immer getan habe?

 

Stefan II: Nun, diese Frage kann nicht ganz eindeutig mit ja oder nein beantwortet werden, denn auf der einen Seite steht es für dich an, etwas Neues zu tun, nicht unbedingt jetzt, aber grundsätzlich ist der Impuls, den du wahrnimmst, richtig. Nur es gibt relativ starke Kräfte in dir, die dagegen arbeiten, und unserer Meinung nach wäre es wichtig, daß du die Teile in dir, die nicht zusammen, sondern eher gegeneinander arbeiten, diese Konflikte, daß du diese besser kennenlernst, daß du lernst eine innere Harmonie herzustellen.

 

Wir sagen dies ganz grundsätzlich. Da sind relativ viele Spannungen in dir, und immer dann, wenn du etwas Neues beginnst, werden Kräfte auftauchen, die das anzweifeln und dagegen sind. So wird es für dich immer schwierig sein, etwas Neues zu beginnen, und es wird auch immer schwierig sein, etwas zum Erfolg zu führen, weil da innere Kräfte sind, die dagegen arbeiten. Und das, liebster Freund, ist das wesentlichste Thema für dich. Schau dir die Teile an, die in dir sind. Welche Stimmen sprechen da und was wollen sie? Warum sprechen sie gegeneinander und wie kannst du mehr eine einheitliche Kraft auch im Sinne von Konzentration hervorbringen, im Sinne von Einheit? Wie kannst du deine Energien bündeln, um sie auf ein Ziel zu richten?

 

Macht das so Sinn für dich?

 

Ja! Ja, das stimmt, ich spüre das!

 

Wenn ihr etwas Neues beginnen, etwas Neues erschaffen wollt, etwas Neues in euer Leben ziehen wollt, ganz grundsätzlich, wenn ihr etwas erschaffen wollt, ist es wichtig, daß die Energie, die ihr da hineingebt, und wir meinen jetzt die Energie innerlich, sicherlich auch im Außen, aber wir sprechen von den inneren Energien, von den Gedanken, den Gefühlen, den inneren Kräften, daß sie frei fließen können, daß es da eine innere Eindeutigkeit gibt, eine innere Konzentration auf eben dieses Ziel, auf eben diese Idee.

 

Wann immer da zu viele Teile sind, die dem entgegensprechen, die dagegen wirken, wird es schwierig sein, ein solches Ziel zu erreichen und wird es noch schwieriger sein, darin erfolgreich und glücklich zu sein, darin Erfüllung zu finden. Auch hier seht ihr wieder das Thema der Konzentration. Es ist wichtig , wenn ihr etwas erreichen wollt, daß ihr eure inneren Energien darauf konzentrieren, das heißt darauf ausrichten könnt.

 

Dazu ist diese Übung, die wir gemacht haben sehr gut. Das ist eine ganz einfache Übung, bei der ihr lernen könnt, eure Aufmerksamkeit zu konzentrieren, zu bündeln, euch nicht ablenken zu lassen. Die Fähigkeit, und darum geht es, das ist ein wichtiger Aspekt,  s i c h  n i c h t                  a b l e n k e n  z u  l a s s e n  , sondern sich konzentrieren zu können auf etwas Bestimmtes.

 

Sicherlich ist ein anderer Aspekt der, daß man  s i c h  w a h r n i m m t , kennenlernt und seine Teile studiert. Was sind da in mir für Teile, die gegen ein bestimmtes Ziel sprechen, die unbewußt dagegen arbeiten, die das Erreichen dieses Zieles anzweifeln? Was für ein Wesen in mir, wenn ihr das so sehen wollt, und es macht Sinn, es so zu sehen, gibt es da? Oder was für verschiedene Wesen im Sinne von Anteilen gibt es, die auf welche Weise auch immer sich nicht auf dieses Ziel ausrichten wollen, sondern es anzweifeln, es abwerten?

 

Es ist wichtig, diese Teile zu studieren, sie zu verstehen, zu wissen, aha dieser Teil hat die und die Vergangenheit und er hat den und den Grund, dies so zu tun, dieses innere Wesen im Sinne von einem Teil zu begreifen, mit ihm in einen Austausch, eine innere Kommunikation zu gehen, um dann so etwas wie eine Einheitlichkeit herzustellen. Da mag ein Teil sein, der ein Ziel hat, und ein anderer Teil, der sagt: Nun ja, aber ich war noch nie erfolgreich. Bei mir klappt sowieso nichts im Leben. Was wir vorschlagen, ist diesen Teil kennenzulernen.

 

Und wir meinen dies durchaus auch bildlich. Wie sieht dieser Teil aus? Welche Gestalt hat er? Welche Vergangenheit? Welche Schmerzen? Warum ist er nicht optimistisch, sondern pessimistisch? Was hat er erlebt, daß er so empfindet? Um dann in einer Kommunikation diesen Teil einzubinden, zu verstehen, ihm zu helfen, sich mit ihm zu einigen auf ein gemeinsames Ziel.

 

Gibt es noch Fragen?

 

Teilnehmer: Ich habe noch eine Frage. Bei dieser Übung eben kam bei mir ganz klar die Vorstellung, wie mein Weg in Zukunft aussehen soll oder welchen Weg ich gerne gehen würde, und der ist mit so viel Emotionen und mit soviel Kraft eigentlich verbunden, daß für mich nur noch die Frage bleibt: Muß ich mich in Geduld üben? Wann ist der richtige Zeitpunkt, das durchzusetzen oder das wirklich anzugehen? Wie erfahre ich das?

 

Stefan II: Nun, du hast die Möglichkeit zu bestimmen, daß dieser Zeitpunkt dir, wenn er da ist, klar wird. Es ist wie ein innerer Befehl. Was du machen kannst, ist, du richtest deine Energien auf dieses Ziel, das heißt du verbindest dich immer wieder mit ihm, du konzentrierst dich immer wieder darauf, lädst es auf und sagst, wenn der richtige Zeitpunkt ist, werde ich das wissen. Wenn der richtige Zeitpunkt ist, wird mir das vielleicht auch im Außen gezeigt werden. Dann, wenn du diese Überzeugung einnehmen kannst, wird das so geschehen.

 

Nun, es ist keineswegs immer wichtig, euch zu konzentrieren. Konzentration ist sinnvoll, wie wir erklärt haben, aber es darf durchaus auch Zeiten geben, in denen ihr ganz frei, ohne Überlegung, spontan, unkonzentriert, wenn ihr so wollt, unkonzentriert auf etwas Bestimmtes seid.

 

Wichtig ist, daß ihr euch bei der Konzentration nicht verspannt. Es macht keinen Sinn, sich zu konzentrieren und sich dabei zu verspannen. Konzentration hat nichts mit Anspannung zu tun. Ihr müßt euch nicht  anspannen, um euer Bewußtsein zu fokussieren. Im Grunde geht es ganz leicht. Es geht wie von selbst. Es ist keine Anstrengung.

 

Gibt es noch Fragen?

 

Dann werden wir uns hiermit zurückziehen und euch viel Intensität wünschen innerhalb eurer Konzentration.

Bad Dürkheim, 15.5.1996

aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben von Christine Fuchs

ã Stefan Geiger, Ó Christine Fuchs