A u d i o s k r i p t
Stefan Geiger
22.
Stefan II - Gruppe 1997
Die
Essenz
aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben
von Christine Fuchs Seid gegrüßt, in dieser kleinen, aber
feinen Runde!
Wir wollen heute
abend an den letzten Abend anschließen, an dem es im Besonderen um
euren göttlichen Aspekt, euren göttlichen Anteil ging. Das G ö t t l i c h e ist für
euch nicht wirklich verständlich. Es ist etwas, das ihr wahrnehmen,
in euch spüren könnt, etwas, das alles umschließt. Es ist auch etwas,
das, aus eurer Position gesehen, außerhalb von euch existiert, etwas,
von dem ihr euch immer wieder als getrennt erlebt.
Das Göttliche,
das ihr in euch, in eurer Persönlichkeit
tragt, könnte man auch die
E s s e n z nennen. Ihr lebt hier und seid auf diese physische
Ebene von Raum und Zeit fixiert. Die Essenz ist nun derjenige Teil
in eurer Persönlichkeit, der die göttlichen Kräfte in euch aufrecht
erhält und der euch, wenn ihr euch daran anschließen könnt, immer
wieder eine Richtung, einen Weg zeigt und Klarheit und Wissen in Momenten
von Stille vermittelt. Es ist in jedem von euch immer da.
Trotzdem ist
es nicht ganz einfach, diese Essenz wirklich zu spüren. Sie wirkt
meistens im Hintergrund. Sie ist etwas, was allgemein gesprochen mehr
zum unbewußten Teil von euch zählt. Ihr seid euch dessen nicht immer
bewußt. Die Essenz wirkt in Träumen, sie wirkt nachts, sie wirkt unbewußt.
Sie setzt Impulse in euer wachbewußtes Handeln, Impulse, die ihr plötzlich
in euch spürt, von denen ihr aber nicht genau wißt, woher sie kommen.
Ihr spürt nur diesen Impuls in euch.
Der bewußte Kontakt
zur Essenz ging in der Kindheit und Jugend meistens verloren. Wenn
ihr euch an kleine Kinder oder gar an euch selbst als kleines Kind
erinnert, als ihr mit großen, staunenden Augen diese Welt betrachtet
habt aus einer inneren Ruhe heraus, dann ist das die Energie, die
mit der Essenz vergleichbar ist.
Erinnert euch
an die Übung vom letzten Abend, an den Moment in der Kindheit, als
ihr euch bedeutend gefühlt habt! Das war ein Moment, in dem die Essenz
durch euer äußeres Wesen durchgeschaut hat.
Die Essenz ist
wie ein i n n e r e s L i c h t , das euch leuchtet wie ein Stern.
Die Essenz ist auch wie ein M
a g n e t , der euer Denken, Fühlen und Sehnen in eine bestimmte Richtung
ausrichtet, eurem Streben eine Richtung gibt.
Wir wollen heute
und an den nächsten Abenden versuchen, dieser Essenz näher zu kommen.
Wir wollen erläutern, was sie ist und auch sie dasein lassen, damit
ihr sie erleben könnt, so daß ihr ein Gefühl dafür bekommt, welcher
Teil die Essenz oder das Wesentliche in euch ist. Was ist euer wirkliches
Wesen? Wenn ihr euch das fragt, dann begebt ihr euch auf einem direkten
Weg zu eurer Essenz, zu eurem Wesentlichen und zu eurem göttlichen
Anteil. Wir wollen jetzt
eine Übung dazu machen.
Ü b u n g
Macht es euch
bequem! Setzt euch bequem hin und atmet ein paarmal tief ein und aus!
Schließt die Augen!
Spürt euch zuerst
einmal selbst! Spürt euren Körper! Spürt euren Atem! Nehmt wahr, wie
tief euer Atem gehen möchte!
Spürt, ob sich
euer Körper bewegen, ob er sich strecken möchte! Nehmt wahr, ob ihr
gähnen wollt, ob ihr bestimmte Körperteile entspannen wollt!
Fühlt ganz wachsam
in euch hinein! Macht die kleinen Anpassungen, die notwendig sind,
so daß ihr ganz angenehm sitzen oder liegen könnt!
Spürt in eure
rechte Hand hinein! Geht mit eurer ganzen Aufmerksamkeit in eure rechte
Hand! Nehmt wahr, wo sie liegt, wie sie liegt!
Nehmt wahr, was
sie berührt!
Dann wendet die
Aufmerksamkeit eurer linken Hand zu! Wie fühlt sich eure linke Hand
an?
Wie ist es für
euch, eure Hand so zu spüren, wie sie jetzt daliegt! Was für eine
Beziehung habt ihr zu ihr? Nehmt das einfach wahr!
Geht jetzt zu
euren beiden Füßen! Nehmt wahr, wie sie sich anfühlen! Nehmt wahr,
wie sie den Boden berühren!
Spürt die Energie,
die Schwingung der Füße! Schaut, ob ihr zum rechten Fuß eine andere
Beziehung habt als zum linken! Fühlen sie sich gleich oder verschieden
an?
Jetzt spürt eure
Beine, die Waden, die Knie, die Oberschenkel! Schaut sie mit eurem
inneren Sinn ganz genau an! Spürt
sie! Konzentriert euch genau dorthin und spürt diese Teile
eures Körpers!
Dann schaut in
euer Becken und in euren Bauchraum! Untersucht diese Bereiche mit
den Augen eines neugierigen, staunenden Kindes! Schaut ganz wachsam
und neugierig! Was gibt es dort alles zu spüren und wahrzunehmen?
Nehmt jetzt eure
Wirbelsäule wahr, wie sie von unten aufsteigt, und auch den Rücken!
Schaut wieder mit der Haltung eines kleines Kindes, ganz neugierig,
ganz offen! Ihr schaut euren Körper an!
Achtet immer
wieder auf euren Atem! Wie tief möchte er gehen? Spürt einen Moment
zu dem Atem, jetzt! Begleitet euren Atem in den Brustraum hinein!
Begleitet dieses Geschehen von Einatmen und von Ausatmen mit eurer
ganzen Aufmerksamkeit!
Geht mit eurem
Bewußtsein in eure rechte Schulter und in den rechten Arm hinein bis
in die Fingerspitzen!
Nehmt diesen
Arm ganz intensiv, ganz wach, ganz neugierig wahr!
Geht jetzt auch
noch in die linke Schulter und den linken Arm!
Jetzt zum Schluß
wendet euch noch dem Hals und dem Kopf zu! Nehmt alles ganz genau
wahr, sogar die Haare, die Ohren, die Gesichtshaut!
Dann spürt wieder
euren Atem! Wie tief möchte er gehen? Spürt euren Atem und euren ganzen
Körper jetzt!
Seid präsent
in eurem ganzen Körper und laßt die Energie des Atems in euch und
den ganzen Körper hineinströmen! Nehmt wahr, wie euer Körper Energie
aufnimmt und wie ihr Energie aufnehmt mit eurem Atem!
Die Essenz ist
da, wenn ihr ganz da seid. Die Essenz ist da, wenn ihr einfach nur
da seid, wahrnehmend euren Körper, euren Atem, die Geräusche, unsere
Stimme. Seid ganz da jetzt in eurem Körper, mit eurem Atem, ganz präsent
in euch, in diesem Raum!
Wenn irgendwo
Spannung ist in euch, atmet dorthin und laßt sie los!
Die Essenz ist
da, wenn einfach nur Dasein ist - kein Tun, kein Denken, keine Gefühle,
die euch an etwas anderes als an Dasein erinnern!
Spürt, wie tief
ihr atmen möchtet!
Die Essenz ist
da, wenn ihr ganz präsent hier und jetzt seid!
Spürt die Energie
des Raumes, die Geräusche! Nehmt euren Körper und euren Atem wahr!
Spürt, daß ihr ein Teil von einem größeren Bewußtsein seid, daß es
da viel mehr gibt als euch, daß ihr aber ein wichtiger Teil seid!
Spürt, daß Wissen
und göttliche Energie immer für euch da ist, wenn ihr ganz da seid!
Jetzt fragt euch:
Wer bin ich? Was habe ich für eine Aufgabe? Was habe ich für ein Ziel?
Fragt euch, was
es Wichtiges für euch zu wissen gibt für dieses Jahr!
Fragt euch, was
es in der nächsten Zeit, in diesem Jahr Wichtiges zu tun gibt!
Fragt euch, welche
Entscheidung für euch wichtig ist zu treffen in der nächsten Zeit!
Dann atmet ein
paarmal tief ein und aus, ganz bewußt! Bleibt ganz präsent im Hier
und Jetzt! Nehmt wahr, wo euer Körper die Unterlage, den Boden berührt!
Dann bleibt in
dieser Energie, in dieser Präsenz und öffnet ganz langsam die Augen!
Bleibt in dieser Präsenz!
Nehmt einfach
nur wahr! Schaut aus eurem Kopf heraus den Raum an! Nehmt wahr, wie
ihr in euch seid und wie ihr aus diesem Innen heraus den Raum wahrnehmen
könnt! Bleibt ganz bei euch und schaut nur!
Schaut und spürt
euren Atem, euren Körper! Spürt, ob sich ein Körperteil bewegen möchte!
Seid ganz da! Bleibt ganz da in euch und eurem Körper! Schaut aus
eurem Kopf heraus! Seid bewußt im Kopf, im Körper und schaut von dort
aus!
Jetzt bitten
wir euch, wiederum in dieser Energie, in dieser Präsenz in euch zu
bleiben und ganz langsam aufzustehen. Dann begegnet einem Menschen
aus eurer Essenz heraus, schaut ihn an, versucht die Essenz des anderen
wahrzunehmen, ihn vielleicht zu umarmen und löst euch dann wieder
von ihm.
Bleibt dabei
in euch, ganz in euch, ganz präsent!
Schaut aus eurem
Körper, aus eurem Kopf heraus! Steht auf und geht dann zu einem Menschen!
Stellt euch gegenüber und seht aus eurer Essenz heraus und versucht
das Wesen des anderen zu erspüren! Spürt dabei euren Atem!
Denkt an euer
Herz, sendet etwas Liebe und schaut, ob ihr euch umarmen wollt! Spürt
wieder euren Atem!
Spürt euren Körper
jetzt noch einmal für euch! Löst euch von dem Partner ein Stück und
spürt ganz euch selbst, euren Atem, euren Körper! Spürt, ob ihr euch
verspannt habt! Atmet vielleicht tiefer ein und laßt los!
Seid ganz da
in eurem Körper!
Sucht euch jetzt
einen weiteren Partner! Stellt euch voreinander! Spürt, wie tief euer
Atem gehen möchte! Seid ganz in euch, in eurem Körper und nehmt wahr,
wie der andere Mensch auf euch wirkt!
Könnt ihr seine
Essenz erahnen?
Geht in euer
Herz! Sendet etwas von eurer Liebe aus! Spürt, ob ihr euch umarmen
wollt!
Dann löst euch!
Trennt euch voneinander und spürt wieder euren Körper, eure Energie!
Wie fühlt ihr
euch jetzt? Wie tief will euer Atem gehen? Habt ihr euch angespannt?
Gibt es etwas zum Loslassen?
Und begebt euch
dann wieder auf eure Plätze!
Schließt die
Augen!
Nehmt wahr, was
jetzt ist und was gerade gewesen ist! Spürt, ob es etwas zum Loslassen
gibt in euch, in eurem Körper! Für manche mögen
solche Begegnungen ungewöhnlich sein. Sie mögen zu Verspannungen führen.
Dann atmet einfach tief ein und laßt das los!
Die Essenz ist
da, wenn ihr ganz da seid. Die Essenz ist da, wenn ihr s t i l l
seid innerlich und es kein Tun gibt.
So seid einfach
noch für einen Moment in dieser Energie, ganz da, ganz in eurem Körper,
ganz im Hier und Jetzt, und einfach still!
Stellt euch innerlich
eine Frage, wenn euch danach ist! Oder nehmt einfach wahr, daß ihr
Energie seid, Bewußtsein, konzentriert im Hier und im Jetzt!
Die Essenz kann
sich in eurem Leben immer dann ausdrücken, wenn ihr euch dieser Stille
und R u h e i m H i e r u n d J
e t z t bewußt seid, während
ihr aktiv seid, wenn ihr eine Verbindung herstellen könnt zwischen
diesem stillen, konzentrierten Bewußtsein und eurer Aktion. Ihr könnt
dies lernen, indem ihr euch immer wieder erinnert an diese stille,
konzentrierte Energie in euch, die in euch ruht und immer da ist.
Probiert es!
Probiert es jetzt
gleich beim Tanzen und erinnert euch immer wieder in der nächsten
Zeit an diese stille, konzentrierte Energie, an eure Essenz, und sie
wird mehr und mehr Raum bekommen in euch, in eurem Leben.
Damit wollen
wir uns zurückziehen und wollen noch anmerken, daß der nächste Zyklus
bis zum Sommer "Begegnungen mit der Essenz" genannt werden
kann. Wir wünschen euch noch einen schönen Abend!
Bewegt langsam
eure Finger, euren Körper! Atmet tief ein und öffnet wieder die Augen!
Bad Dürkheim
aufgezeichnet von Werner Fuchs, geschrieben
von Christine Fuchs ã Stefan Geiger, Ó Christine Fuchs |
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